Hallenser sind Welthandelsrecht-Europameister

von 14. März 2011

Aller guten Dinge sind drei: Zum dritten Mal sind Studierende des Juristischen Bereichs der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) bei einer europäischen Regionalrunde der "ELSA Moot Court Competition on WTO Law" in Vilnius erfolgreich. Die vier Studierenden haben mit ihren Schriftsätzen am 12. März 2011 jeweils den ersten Platz belegt.

"Wir haben so richtig abgeräumt", bemerkte 'Rechtsanwalt' Alexander Hassler sichtlich stolz und glücklich. Gemeinsam mit Sabrina Burkert, Judith Heyder und Frank Zeugner hatte er sich seit Oktober 2010 intensiv auf die Europameisterschaft vorbereitet. "Schlafen war wirklich Luxus", sagte Judith Heyder schmunzelnd über diese arbeitsreiche Zeit. Die Studierenden mussten insbesondere ausführliche Schriftsätze für die Kläger- und Beklagtenseite in englischer Sprache verfassen.

Die Mühen wurden in Vilnius reich belohnt. Die internationalen Richter waren von den Leistungen des Quartetts aus Halle restlos überzeugt und zeichneten den Klägerschriftsatz, den Beklagtenschriftsatz und auch noch die schriftliche Gesamtleistung des Teams jeweils mit dem 1. Preis aus. Damit haben die Studierenden als dreifache Europameister ausnahmslos alle vergebenen Auszeichnungen in diesem Bereich erhalten. Die europäische Regionalrunde fand vom 10. bis zum 13. März 2011 im litauischen Vilnius statt. Insgesamt dreizehn Teams verschiedener europäischer Universitäten nahmen daran teil. Weltweit werden im Rahmen des jährlichen internationalen studentischen Wettbewerbs der "European Law Student Association" (ELSA) fünf Regionalausscheidungen veranstaltet.

Grundlage des Wettbewerbs ist ein Fall aus dem Recht der Welthandelsorganisation (WTO), bei der die teilnehmenden Studierenden die Position von Rechtsanwälten als Vertreter fiktiver Staaten einnehmen müssen, die über ihre Rechte und Pflichten aus dem WTO-Recht streiten. Beim diesjährigen Fall ging es um das spannende und hochaktuelle Verhältnis von vorbeugendem Gesundheitsschutz und Handelsfreiheit am Beispiel des grenzüberschreitenden Verkaufs geklonter Schafe. Die hohe Brisanz und Praxisrelevanz dieser Fragestellung in den Augen der Öffentlichkeit ist seit der gelungenen Klonung des ersten Säugetieres – dem Schaf "Dolly" in England – wohlbekannt.

Betreut wurde das erfolgreiche hallesche Team von Professor Christian Tietje und seiner Mitarbeiterin Emily Sipiorski von der Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht (TELC), die wie schon in den vergangenen Jahren auch weiterhin die Teilnahme von Studierenden des Juristischen Bereichs an internationalen Wettbewerben tatkräftig fördern wollen. "Die diesjährige Mannschaft der Martin-Luther-Universität knüpft an die großartigen Leistungen an, die hallesche Studierende unter Betreuung der Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht bereits in den vergangenen acht Jahren des Bestehens der ELSA Moot Court Competition on WTO Law gezeigt haben", so Professor Tietje.

Die herausragenden Erfolge des halleschen Teams würden erneut den exzellenten internationalen Leistungsstand des Juristischen Bereichs und der Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg belegen. Damit habe einmal mehr unter Beweis gestellt werden können, dass am Juristischen Bereich in der Lehre und in der Forschung Spitzenleistungen erbracht werden, die eine große internationale Anerkennung finden. Für die Studierenden selbst eröffnet die Teilnahme an einem englischsprachigen Moot Court die Gelegenheit, über wertvolle Erfahrungen im rhetorischen Bereich hinaus, die für die spätere berufliche Tätigkeit zunehmend unerlässlich werdenden Fremdsprachkenntnisse zu erwerben.