Rammstein zum Lichterfest-Abschluss

von 31. Oktober 2010

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So ein Feuerwerk, das gehört in Halle (Saale) ja offenbar zur Tradition. Fast jedes Fest – egal ob großes Stadtfest oder die kleine Sause beim Verein – endet mit einer Knallerei. Dass es auch zum Lichterfest, der Name sagt es ja schon aus, ein Lichtermeer am Himmel gibt versteht sich von selbst. Für knapp 2000 Euro hat die Citygemeinschaft ein knapp zehnminütiges Feuerwerk organisiert.

Schon eine halbe Stunde vorher standen die Hallenser in Massen auf dem Markt, für die Straßenbahn war kaum mehr ein Durchkommen. Natürlich muss in Halle so ein Feuerwerk traditionell mit Georg Friedrich Händels Feuerwerksmusik beginnen. Doch danach wagten sich die Veranstalter tatsächlich, das Lichterspiel mit Musik von Rammstein zu untermalen. Natürlich nur aus der Konserve. Ein aus der benachbarten Messestadt angerückter Gast meinte prompt: “Geil. Bei uns in Leipzig würden die sich das nicht trauen.”

“Wir haben das Feuerwerk unter das Motto Halloween gestellt”, so Mitorganisator Wolfgang Fleischer. Er hatte in diesem Jahr durchsetzen können, dass zum Feuerwerk die Lichter auf der Westseite des Marktes für 10 Minuten ausgingen. “Drei Genehmigungen brauchte ich dafür – von der Kirche, der HAVAG und der Stadt. Und da ist die Genehmigung fürs Feuerwerk noch nicht dabei.”

Nach all den Jahren – zum 6. Mal fand das Lichterfest statt – ist nun auch schon bekannt, dass sich viele Zuschauer das Feuerwerk angucken wollen. Und in all den Jahren gibt es auch immer wieder Fragen, ob man denn nicht für die zehn Minuten kurz den Straßenbahnverkehr auf dem Markt unterbrechen kann. “Wir hatten Dispatcher der HAVAG vor Ort. Wenn es gefährlich geworden wäre, hätten wir kurz unterbrochen”, meint Fleischer. Doch offenbar haben sich die Hallenser mit den wenige Zentimeter an ihnen vorbeirauschenden und oft klingelnden Straßenbahnen gewöhnt. Einzig unglücklich war die Tatsache, dass die Straßenbahnen an den ohnehin schon vollen Haltestellen weitere Fahrgäste ausstiegen ließen – was das Drängeln und Schubsen auf den Bahnsteigen noch verstärkte. Eine Änderung der Organisation scheint hier angebracht, um nicht eines Tages doch mit einem Unglück konfrontiert zu sein.

Um 19.10 Uhr war dann alles vorbei. Die Lichterfee Kassandra I. gab ihren Lichterstab ab. Die Händler bauten ihre Schürzen-, Socken- und Schmuckstände ab, die Bratwurstbuden und Getränkestände hatten noch etwas länger offen. Und nun bleibt die Frage, ob das Lichterfest im kommenden Jahr noch in der Form stattfindet und ob die kleinen Höhepunkte wie Laternenumzug und Feuerwerk noch stattfinden. Denn weil die Stadt weniger Geld für das Stadtmarketing gibt steht ausgerechnet der Laternenumzug vor dem Aus. Dann wäre das Lichterfest nur noch Kaufen, Kaufen, Kaufen …