Tourismus in Sachsen-Anhalt boomt

Tourismus in Sachsen-Anhalt boomt
von 2. November 2023 0 Kommentare

Kultur und Natur auf engem Raum: Sachsen-Anhalt wird entdeckt. Allein im Mai 2023 zog es 10,1 Prozent mehr Besucher in das beschauliche Bundesland als im Vergleichsmonat des Vorjahrs. Nutznießer waren laut Angaben des Statistischen Landesamts Sachsen-Anhalt vor allem Campingplätze und die Region Anhalt-Wittenberg.

Obwohl die meisten Besucher aus der Bundesrepublik Deutschland stammen, zieht es zunehmend auch ausländische Gäste nach Halle und Magdeburg sowie in die umliegenden Gebiete.

 

Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,4 Nächten haben die Urlauber die Qual der Wahl, welche der vielen örtlichen Attraktionen auf jeden Fall auf dem Programm stehen sollten.

Mit einer mehr als 1000 Jahre alten Geschichte, mittelalterlichen Städte mit Burgen und Schlössern sowie 50 historischen Parks bietet Sachsen-Anhalt eine beeindruckende Vielfalt. 

Die Nummer 1 unter den Ausflugszielen ist dabei nicht nur zur Walpurgisnacht der Brocken. Der 1141 Meter hohe Berg im Harz bietet schroffes Gestein und im Winter ein an nordische Breiten erinnerndes Klima. Im Sommer zieht es Wanderer zu Tausenden hinauf auf die Gipfel. Wem das zu anstrengend ist, der kann stattdessen bequem mit der Harzer Schmalspurbahn nach oben fahren. Im Winter lädt der Brocken zum Rodeln und Skilaufen ein.

Einzigartig ist der Brockengarten. Rund 1500 Pflanzen aus Hochgebirgen rund um die Welt sind hier zu bewundern.

 

Das berühmteste Schloss von Sachsen-Anhalt ist das als Neuschwanstein des Nordens gerühmte Schloss Wernigerode. Die erste Burganlage über der Stadt wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet, um den deutschen Kaisern einen sicheren Aufenthalt während ihrer Jagdausflüge in die umliegenden Wälder zu bieten. Der Umbau zum Schluss erfolgte im 17. Jahrhundert. Heute gehören Ausstellungen und geführte Besichtigungstouren das gesamte Jahr über zu den Höhepunkten für Geschichtsfreunde.

Ein Stück UNESCO-Welterbe ist im Landkreis Wittenberg zu entdecken. Der Wörlitzer Park wurde 1765 von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau in Auftrag gegeben. Der Fürst war ein großer Bewunderer der englischen Gartenkunst, und die gesamte Anlage trägt dem Rechnung. Vier Jahre später ließ der Fürst zudem das Schloss Wörlitz errichten, das heute als Gründungsbau des deutschen Klassizismus gilt. Der gesamte Park erstreckt sich über 112,5 Hektar.

Schloß Wörlitz – Foto-Sabine-Kroschel

 

Die Landeshauptstadt Magdeburg besitzt mit dem ab 1207 erbauten Dom das älteste gotische Bauwerk Deutschlands. Geweiht wurde die Kathedrale des Erzbistums im Jahr 1363.

Magdeburg ist aber auch einer der besten Orte in Sachsen-Anhalt, um abends in die Kultur einzutauchen. Theater, Oper, Operette und Gastronomie bieten reichlich Vielfalt. Nur eine staatliche Spielbank mit großem und kleinem Spiel fehlt. Wer sich damit amüsieren möchte, findet nur in der modernen Spielbank Leuna-Günthersdorf in der Nähe von Halle die Gelegenheit. Im Internet kann hingegen jederzeit und überall auf ausgesuchten Webseiten Online Poker mit Echtgeld gezockt werden.

 

Magdeburg-Bild von Till Voigt auf Pixabay

 

Auf historische Schönheit setzt die Welterbestadt Quedlinburg im Harz. Rund 2000 liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten laden zu einer Zeitreise ein. Kaiserfrühling, Oster- und Pfingstfeiern und Advent in den Höfen ziehen Jahr für Jahr Zigtausende von Gästen an. Aber auch außerhalb der großen Ereignisse ist Quedlinburg ein beliebtes Ausflugsziel.

Trutzig kommt die Kleinstadt Tangermünde daher. Das so genannte Juwel der Altmarkt kann auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken. Die Burganlage der Kaiser- und Hansestadt besitzt eine imposante Stadtmauer mit wehrhaften Toren, die unter anderem die historische Altstadt mit ihren Backsteinbauten umschließt. Obwohl Tangermünde klein ist, hat ihr die Lage an der Mündung vom Tanger in die Elbe einst die begehrte Aufnahme in den Handelsverbund Hanse eingebracht. Der damit verbundene Reichtum ist noch heute zu spüren.

Geschichte und Natur sind in Naumburg eng verbunden. Die mittelalterliche Stadt liegt eingebettet in Kalksteinhänge und Weinberge. Bekannt ist Naumburg unter anderem für die zwölf Stifterfiguren, die zu den bekanntesten deutschen Skulpturen aus dem Mittelalter gehören. Wer genau sie erschaffen hat, ist allerdings bis heute ein Rätsel. Der Bildhauer ist lediglich als Naumburger Meister bekannt. Die Renaissance- und Barockfassaden der Altstadt gehören ebenfalls zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Region.

 

Naumburger-Dom_Vereinigte-Domstifter_F_Matte.

 

Natur pur lässt sich im Ilsetal erleben. Ein Spaziergang von der Ilsenburg zum Brocken führt an kleinen und großen Kaskaden vorbei. Der Dichter Heinrich Heine wanderte im Jahr 1824 an den Wasserfällen auf dem heute nach ihm benannten Weg entlang. Er verarbeitete seine Erlebnisse in der literarischen „Harzreise“.

Blumenliebhaber aus Nah und Fern werden vom Europa-Rosarium in Sangerhausen angezogen. Die 1903 gegründete Anlage umfasst inzwischen mit mehr als 7000 Rosensorten und -arten die weltweit größte Sammlung ihrer Art. Das Berg- und Rosenfest Ende Juni ist der Höhepunkt des Terminkalenders im Rosarium, doch auch zu jeder anderen Zeit ist die Anlage einen Besuch wert.

Mehr als nur ein Stück deutsche Geschichte ist in Sachsen-Anhalt auf den Spuren von Martin Luther zu entdecken. Das Bundesland gilt als Geburtsort der Reformation. Wer sich auf Spurensuche begeben will, wird allerdings mehr Zeit brauchen als die durchschnittliche Verweildauer von Besuchern. Genug an Kultur und Natur zu sehen und zu erleben, gibt es auf jeden Fall auch für einen längeren Aufenthalt.

         

Noch keine Kommentare

Beginne eine Unterhaltung

Noch keine Kommentare

Du kannst der erste sein der eine Unterhaltung startet.

Only registered users can comment.