Ricky Reinsberger ist Sieger beim Fischerstechen

Ricky Reinsberger ist Sieger beim Fischerstechen
von 27. August 2022 0 Kommentare

Das seit fast 100 Jahren traditionelle Fischerstechen der Halloren zum Laternenfest fand heute, nach 2 Jahren Zwangspause, wieder auf der Saale an der Würfelwiese statt.

Hunderts Hallenser waren gekommen und das Kräftemessen der Halloren auf dem Wasser zu verfolgen. Und es war spannend, denn der neue Sieger war nicht schnell auszumachen. Wind und die ebenbürtige Geschicklichkeit der Stecher forderten den Ruderern einiges mehr an Kraft in diesem Jahr ab. So war es wohl auch das bisher längste Stechen, was die Zuschauer verfolgen durften.

Altmeister Jens Thürmer, mit seinen bisher 18 Siegen beim Fischerstechen, war in diesem Jahr nur als Zuschauer dabei und drückte seinem langjährigen Ruderer Ricky Reinsberger natürlich fest die Daumen.

Und der Endkampf war spannend. Andre Scharfenberg und Ricky Reinsberger schenkten sich nichts und nach mehreren Anläufen hieß der neue Sieger im traditionellen Fischerstechen dann Ricky Reinsberger. Er durfte sich den Siegerkranz und einen Kuss der Hallorenbraut abholen.

 

 

 

 

 

 

 

Wissenswertes zum Fischerstechen

Seit 1928 ist das Wasserstechen der Halloren ein fester Programmpunkt beim jährlichen Laternenfest an der Saale. In Vorbereitung auf den Wettkampf müssen die Boote, Lanzen und Brustschilde überprüft und aufbereitet werden. Die Lanze ist vorn mit einem Lederpolster zur Vermeidung von Verletzungen abgeflacht, hinten ist eine Querstange angebracht, damit der Stecher die Lanze besser halten kann. Das Brustschild dient dem Lanzenstecher als Schutz vor harten Stößen und ist zugleich „Zielscheibe“ für den gegnerischen Stecher. Diese Brustschilde sind nur bei den Halloren in Gebrauch. Zum Einsatz kommen kleine Ruderkähne, die die Namen bekannter Hallorenfamilien tragen. Zwei Ruderer und ein Lanzenstecher bilden dabei eine Mannschaft. Vor dem Wettkampftag werden auf dem Wasser Fahrmanöver geübt.

Das Stechen der Halloren erfolgt nach festen Regeln. Das Spektakel findet immer am Samstagnachmittag des Laternenfestes statt. Dabei wird über mehrere Runden ein Sieger ermittelt, der bei keinem seiner Duelle ins Wasser gefallen ist. Vor Wettkampfbeginn werden zwei Parteien mit je 2 Lanzenstechern aufgestellt, die Halloren auf der einen Seite, die Vertreter der Wasserrettung Halle als indirekte Nachfolger der Fischer von Kröllwitz auf der anderen Seite.

Der Lanzenstecher, bei den Halloren nur mit einer kurzen Hose und einem weißen Siederhemd bekleidet, steht auf dem Heck des Kahns und hält die Lanze über die Köpfe seiner Ruderer hinweg auf den Gegner gerichtet. Die Ruderer sitzen vor ihm und müssen das Boot auf Tempo bringen und dabei so geschickt steuern, dass der Lanzenstecher gut zustoßen kann. Beide Parteien fahren mit je einem Kahn aufeinander zu. Wer bei dem Stoß zuerst ins Wasser fällt, scheidet aus dem Stechen aus. Am Ende des Wettkampfs erfolgt die Siegerehrung. Der Sieger erhält als Preis einen Blumenkranz auf den Kopf und den Kuss der Hallorenbraut. (Q: Salinemuseum/Halloren)

 

 

         

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