Fünf Forderungen der IT-Wirtschaft an die neue Landesregierung

von 15. März 2016

„Auch und gerade weil der Gestaltungsspielraum der Landesregierung bei der Digitalisierung begrenzt ist, muss sie ihr ganzes Augenmerk auf ausgewählte Maßnahmen richten. Getreu der Devise „Weniger ist mehr“ müssen diese Maßnahmen konsequent und mit Blick in die Zukunft umgesetzt werden. So kann die Landesregierung ihren Teil dazu beitragen, dass der Megatrend des 21. Jahrhunderts für Bürger und Wirtschaft zu einem Erfolg wird“, sagt Marco Langhof, Vorsitzender vom Verband der IT- und Multimediaindustrie Sachsen-Anhalt e. V. (VITM). „Dabei kommt es besonders darauf an, die Maßnahmen auf die spezifische Situation in Sachsen-Anhalt hinsichtlich der Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur auszurichten“, ergänzt Andreas Vierling, Geschäftsführer des Cluster IT Mitteldeutschland e. V.

Fünf Forderungen der Wirtschaft an die neue Landesregierung:

  1. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt den Aufbau eines „Kompetenznetzwerkes Wirtschaft 4.0“. Dieses soll in seiner Struktur und in seinem Beratungsangebot der Dynamik des Digitalisierungsprozesses Rechnung tragen und flächendeckend sowie angepasst an die Wirtschaftsstruktur des Landes agieren. Das Land unterstützt sachsen-anhaltische Unternehmen, welche Beratungsleistungen dieses Kompetenznetzwerkes in Anspruch nehmen möchten.
  1. Das Land Sachsen-Anhalt trägt in allen Bereichen der Ausbildung den Anforderungen der Digitalisierung Rechnung. Dies betrifft die Teilhabe aller Bürger an digitalen Bildungsangeboten im Zuge der allgemeinbildenden Schulen, die Fachkräfteausbildung in allen Berufs- und Wirtschaftszweigen sowie die spezifische Ausbildung von IT-Fachkräften. Hier stehen die schulischen Lehrinhalte und die Bindung qualifizierter Fachlehrer im Mittelpunkt.
  1. Das Land Sachsen-Anhalt setzt im Bereich IT-Forschung, IT-Innovation sowie IT-Gründung Schwerpunkte der Belebung der wirtschaftlichen Strukturen. Hierzu werden spezielle Programme zur Forschungs-, Innovations- und Gründungsförderung aufgelegt.
  1. Der Ausbau der Breitband-Infrastrukturen muss auch den über die Legislaturperiode hinaus prognostizierbaren steigenden Bedarfen Rechnung tragen. Dabei ist der nachhaltigen technologischen Entwicklung sowie dem steigenden quantitativen Bedarf an Anschlüssen gleichermaßen Rechnung zu tragen. Besonderes Augenmerk ist auf die Versorgung der Wirtschaft mit Breitbandanschlüssen zu legen, da diese für die weitere Gestaltung der Wettbewerbsfähigkeit der sachsen-anhaltischen Unternehmen entscheidend sind.
  1. Sachsen-Anhalt richtet eine Stabsstelle „Digitalisierung der Verwaltung“ ein, die dem CIO untersteht und auf Kabinettsebene die Digitalisierungsaktivitäten der einzelnen Häuser koordiniert. Als Grundlage für die weitere Verbreitung von E-Government-Angeboten beschließt Sachsen-Anhalt ein E-Government-Gesetz.

„VITM, Cluster IT Mitteldeutschland sowie wir als InIT sehen die Umsetzung dieser gemeinsam erarbeiteten Forderungen an die neue Landesregierung als unerlässlichen Beitrag, bei der Entwicklung unseres Sachen?Anhalts auf dem Weg zu einem wirtschaftlich stabilen und erfolgreichen Bundesland“, fasst Herr Volker Fett, Beiratsvorsitzender der Initiative IT, zusammen.