Grashof-Sanierung hat begonnen

von 29. Januar 2012

Es ist wohl die Rettung in letzter Minute. Seit wenigen Wochen laufen die Sanierungsarbeiten eines der ältesten Gebäudeensembles der Stadt, den Grashof in der Großen Klausstraße und dem Graseweg. Die Ursprünge des maroden Fachwerkkomplexes gehen ins 16. und 17. Jahrhundert zurück.

Vor einem Monat wurde bereits ein Nebengebäude abgebrochen. Im Anschluss begann die Beräumung der Hauptgebäude, hat sich hier doch in all den Jahren jede Menge Müll angesammelt. Nun haben auch die Sicherungsarbeiten am Dach begonnen, damit nicht noch mehr Feuchtigkeit in das Gemäuer eindringen kann. Die Investoren erhalten für die Sanierung auch Fördermittel und zinslose Darlehen. Insgesamt kosten die Arbeiten 1,2 Millionen Euro.

Der Komplex ist geschichtsreich. Denn die unmittelbar angrenzende Gasse war im Mittelalter zugemauert. Hier wurden Pestkranke eingesperrt. Nach der politischen Wende wurden die Räume im Erdgeschoss unter anderem durch ein Reisebüro genutzt. Oben drüber war eine Pension. Allerdings wurde der damals 70jährige Besitzer ermordet. Seitdem steht das Komplex leer, wurde zwischenzeitlich zwangsversteigert.

Seit einigen Jahren ist der Bereich um die Häuser wegen Einsturzgefahr abgesperrt. Wegen des maroden Charmes hatte das Stadtmarketing anlässlich der Händelfestspiele ein "Spukhaus" mit Licht- und Toneffekten aus dem Gebäude gemacht. Schließlich gehen hier viele Besucher des Händelhauses entlang.