Hochwasser: Krisenstab beendet Arbeit

von 20. Januar 2011

Mit zurückgehenden Pegeln der Saale beruhigt sich auch die Situation in Halle. Der Krisenstab hat mittlerweile nach Angaben der Stadtverwaltung seine Arbeit eingestellt. Am Donnerstagvormittag sank der Saalepegel in Halle-Trotha auf 6,16 Meter, was Warnstufe 3 bedeutet. Der Krisenstab geht davon aus, dass sich die Lage bis zum Wochenende weiter entspannt, die Warnstufen schrittweise zurückgefahren werden können. Die normale Wasserführung der Saale liegt im Mittel bei 2,12 Metern.

Im Mittelpunkt der Einsatzkräfte steht nach wie vor die Sicherung und Beobachtung der Deiche am Gimritzer Damm und Passendofer Deich. In den Mittagsstunden wird es noch einmal eine intensive Kontrolle des Passendorfer Deichs geben. Sollte sich die Lage weiter entspannen, wovon gegenwärtig ausgegangen werden kann, und das Wasser weiter zurückgeht, können die Deichkontrollen bis zum Abend eingestellt werden.

Die Sandsack-Beräumung am Bereich Gimritzer Damm/Kompostieranlage soll heute erfolgen. Die Säcke werden zunächst im Straßenrandbereich der begehbaren Halle-Saale-Schleife gelagert. Die Sandsäcke auf dem Damm werden in der kommenden Woche beräumt, um die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten, mit Technik agieren zu können und das Gelände zu schützen.

Die Pumpleistungen in der Brunnengalerie durch die Feuerwehr werden fortgesetzt. Betroffen sind drei Brunnen, an denen zusätzlich gepumpt wird. Eine Firma zur Reparatur und Verbesserung der Pumpleistung an einzelnen Förderstellen hat ihre Arbeit aufgenommen.

Grundsätzlich geht der Krisenstab davon aus, dass die Halle-Saale-Schleife zum Teil auch über das Wochenende noch unter Wasser stehen wird. Der Krisenstab geht davon aus, dass das Gut Gimritz heute Nachmittag oder morgen wieder erreichbar sein wird. Als „magische“ Grenze gilt der Pegelstand von 6,10 Meter. Gegenwärtig ist die Zufahrt noch nicht wieder freigegeben. Wer die Überfahrt trotzdem wagt, handelt auf eigene Gefahr.

Die Störungen im Abwassernetz der Brachwitzer Straße und Talstraße sind unverändert gegeben, hier stehen weiterhin Dixi-Klos.

Das Riveufer und der hintere Teil der Talstraße (Richtung Krug zum grünen Kranze) werden vom Schlamm gereinigt und heute wieder für den Verkehr freigegeben. Ziel ist es, auch den Amselgrund bis zum kommenden Montag für den Verkehr freizugeben. Bislang ist eine Freigabe jedoch noch nicht möglich.

Grundsätzlich gilt: Bürger, deren Wohnungen vom Hochwasser betroffen und nicht mehr bewohnbar sind, können sich über die Bürgertelefone 2215140 und 2215141 an die Stadt wenden. Im Regelfall allerdings ist der Vermieter der Wohnung Ansprechpartner. In Notlagen/Einzelfällen kümmert sich die Stadt unter Zuhilfenahme weiterer Partner um die Betroffenen. Im Zuge der gegenwärtigen Hochwasserlage hatten die GWG und das „Haus der Wohnhilfe“ Quartiere vorgehalten. Über entstehende Kosten wird im Einzelfall nach rechtlichen Vorgaben entschieden.

Am gestrigen Nachmittag gab es in den Bereichen Planena, Burgholz, Osendorf sowie in der Pfälzerstraße nochmals eine Lageerkundung. Auf Wunsch der Betroffenen wird die Stadt im Laufe des heutigen Tages rund 1.000 Sandsäcke ins Burgholz in die Aue-Straße liefern.

Rund 500 Sandsäcke werden nach Osendorf in die Wilhelm-Grothe-Straße geliefert. Weitere Anforderungen aus der Bevölkerung gab es nicht.

Nach einem Hilferuf aus dem Bördekreis transportierte das THW Ortsverband Halle 6.000 Sandsäcke in das Krisengebiet im Bördekreis.