Kurzes Lebenszeichen im Hafenbecken

von 29. Juni 2011

30 Millionen Euro hat der Hafen in Halle-Trotha gekostet. Geflossen sind dafür viele Fördergelder. Doch der große Betrieb im Hafenbecken fand nie statt. Sechs jahrelang war das Polizeiboot der einzige Nutzer.

Das hat sich nun geändert. Am Dienstagabend kam die MS Oberon an und brachte Leben in das Becken. An Bord hat das Schiff die Gasturbine für das Kraftwerk Trotha, dass derzeit von den Stadtwerken saniert wird. Insofern passt die Inszenierung. Denn just an diesem Mittwoch beschäftigt sich der Bundestag in einer ersten Anhörung mit der Umwidmung der Saale. Die soll nur noch eine Restwasserstraße sein. Damit wären die Träume vom langfristigen Frachtschiffverkehr auf der Saale ausgeträumt.

Ein letztes Aufbäumen findet nun statt. Dirk Lindemann, Geschäftsführer des Hafens, will am Mittwoch 500 Unterschriften an den Saaleverein übergeben. Gesammelt wurden die unter den Mitarbeitern des Stadtwerke-Konzerns, zu dem der Hafen gehört.

Ungenutzt liegen die Hafenanlagen aber nicht da. Denn als Umschlagplatz von LKW- und Zugverkehr dient das Gelände trotzdem. So wurden im Jahr 2009 rund 22.000 Container umgeschlagen. 16 Mitarbeiter hat die Gesellschaft derzeit.