Leopoldina: 16,6 Millionen für die Wissenschaft

von 9. November 2010

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“Ein Großer Tag für die Wissenschaft, für Deutschland und für Halle” sei das, meinte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag. Vor allem aber sein es ein großer Tag für Leopoldina-Fans. “Und ich gehöre zum Fanclub.“ Im imposanten Gebäude auf dem Jägerberg, vielen Hallensern als Tschernyschewskij-Haus bekannt, war am Vormittag Grundsteinlegung für das neue Hauptgebäude der Leopoldina. Für 15,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II, die Akademie der Naturforscher ist hier das größte Vorhaben, und 1,4 Millionen Euro aus Eigenmitteln der Leopoldina wird das einstige Logenhaus hergerichtet. Denn wegen des gestiegenen Aufgabenumfangs nach der Ernennung zur Nationalen Akademie der Wissenschaften brauchte die Leopoldina mehr Platz.

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina hat das renommierte Architekturbüro RKW mit der Generalplanung zur Sanierung des Logenhauses beauftragt. RKW zeichnete sich unter anderem für das BMW-Werk in Leipzig und den ARAG-Tower in Düsseldorf verantwortlich. Der neue Standort soll der Leopoldina, die seit zwei Jahren Akademie der Wissenschaften ist, auch ein renommiertes Gebäude bringen, das auch für prestigeträchtige Veranstaltungen bereitsteht. Unter anderem soll das Kaminzimmer zu einem Vortragsraum für 180 Personen umgebaut werden. Die historische Stuckverzierung wird konserviert. Wiederhergestellt werden die drei Bogenfenster im Erdgeschoss.

Ministerin Schavan lobte die Leopoldina als “großen Schatz für Deutschland”. Sie sei sich in all den Jahren, auch unter wechselnden politischen Regimen, treu geblieben, “weil die Präsidenten intellektuell unabhängig von den Herrschenden agierten.” Sie hätten sich von Ideologien nicht verbiegen lassen. Die Leopoldina werde DIE Autorität im Dialog von Wissenschaft und Politik und sei auch international eine wichtige Stimme für Deutschland. Das findet auch Sachsen-Anhalts Kultusministerin Birgitta Wolff, die die Leopoldina – "den Tempel des akademischen Diskurses" – auch auf positive Effekte für Sachsen-Anhalt hofft. Möglicherweise könnte die Beteiligung der Leopoldina an der Bewerbung Halle auch im Kampf um den Titel “Stadt der Wissenschaft” helfen.

Nach Auskunft von Jutta Schnitzer-Ungefug, Generalsekretärin der Leopoldina, seien bereits Arbeiten in einem Umfang von 7,4 Millionen Euro beauftragt worden. “90 Prozent alle Aufträge gingen in den Osten”, sagte sie mit Blick auf die einheimische Wirtschaft, die durch das Konjunkturpaket und den Leopoldina-Ausbau profitieren soll. Ende des Monats würde die Sanierung des Daches abgeschlossen und alle Fenster seien dann eingebaut. Anschließend beginne im Dezember der Innenausbau.

(Grafik Leopoldina: s.a.m – Die Agentur)