Neustädter Scheiben-Hochhäuser als Gefahrenquelle

von 5. März 2010

Was passiert mit den Scheibenhochhäusern in Halle-Neustadt? Im Rahmen einer Tagung im Stadthaus am Freitag zur Stadtentwicklung wurde auch dieses Thema angesprochen. “Wir versuchen städtebaulich so viel wie möglich vom urbanen Kern der Neustadt zu erhalten”, sagte Stadtplaner Jochem Lunebach mit Blick auf sinkende Einwohnerzahlen. Im Jahr 2025 werden in der Neustadt nur noch 30.000 Menschen wohnen, aktuell sind es 44.000. Eine wichtige Frage für Lunebach dabei auch: “Wie gehen wir mit den Scheiben um.”

“Für die Stadtkrone haben wir derzeit keine Nutzen”, erklärte der Stadtplaner. “Wir müssen uns überlegen, ob die Scheiben noch mit Leben gefüllt werden können.” Auch einen möglichen Teilabriss brachte Lunebach ins Spiel. Denn es müsse langsam eine Lösung gefunden werden. Der jahrelange Leerstand von vier der fünf Hochhausscheiben nagt an den Gebäuden. In den vergangenen Wochen mussten mehrfach Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Vor allem Scheibe A rückte dabei in den Mittelpunkt. “Durch den Sturm haben sich hier am Wochenende Fassadenteile gelöst”, so Lunebach. Eine Balkonbrüstung krachte zu Boden.

Und auch die anderen Häuser präsentieren sich in einem schlechten Zustand. Scheibe B ist vernagelt. Hier hatte es zuvor mehrfach gebrannt. Ein Geschäft, der einzig verbliebene Mieter, brannte aus. Das Haus befindet sich derzeit in der Zwangsversteigerung. Unklar ist auch, wie es mit Scheibe C weitergeht. Das Gebäude gehört dem Land – das allerdings hat derzeit keine Nutzungsmöglichkeiten.