Popsänger pflanzt Organspende-Baum

von 21. September 2011

Der „Park des Hoffens, des Erinnerns und des Dankens“ in Halle (Saale) wächst weiter. Am Dienstagnachmittag wurden auf dem einstigen Industriegelände am Holzplatz neue Bäume gepflanzt. Winterlinden, Eschen, Roteiche haben dort ihren Platz gefunden. Auch der Popsänger Laith Al Deen griff zum Spaten. Die Roteiche sei bestimmt für seinen Kumpel Markus, der gestorben ist und dessen Organe gespendet wurden. Und Al Deens Schwiegervater wartet auf ein Spenderorgan, braucht eine neue Niere.

Allein ist er damit nicht. 12.000 Menschen in Deutschland warten auf ein Spenderorgan. Nur 4.000 Transplantationen finden jedoch im Jahr statt. Drei Menschen am Tag sterben, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan bekommen. „Es ist noch sehr viel zu tun“, erläuterte Christa Wachsmuth von der Deutschen Stiftung Organspende. „Wir hoffen auf eine vermehrte gesellschaftliche Akzeptanz.“ Gefragt seien zudem die Krankenkassen, Transplantierte und Lebendspender stärker zu unterstützen. Zudem falle es nach Operationen schwer, im Berufsleben wieder Fuß zu fassen.

Um das Interesse zu stärken, soll der Park weiter wachsen. Jeder Baum soll dabei helfen. „Er soll an die Menschen erinnern, die bereit waren, todkranken Patienten mit einer Organspende zu helfen“, so Christa Wachsmuth. „Jeder Baum ist ein Symbol des Danks und der Würdigung des Organspenders und seiner Angehörigen.“

Die Stadt Halle wird das 30.000 Quadratmeter große Parkgrundstück pflegen, auf dem im Oktober 2008 die ersten Bäume gepflanzt wurden. Dazu wurde am Dienstag ein Pflegevertrag unterzeichnet. Angehörige von Organspendern, Transplantierte und jeder, der mit dem Thema Organspende zu tun hat, hat die Möglichkeit, den Park mitzugestalten. Zeit zum Innehalten und Nachdenken sollen nicht nur Betroffene dort finden, sondern auch alle Einwohner und Besucher der Stadt Halle.