Was das Volk bezahlt, soll das Volk haben

von 27. April 2017

Jörg Kachelmann und andere private Wetterdienstleister freut das Vorhaben mit dem DWD sicher nicht, denn während sie weiter im harten Wettbewerb stehen und alle Einnahmen selbst erwirtschaften müssen, tritt gegen sie ein Riese an, der das Privileg der Steuerfinanzierung nutzen kann, um die Kosten seiner Aufwendungen zu decken. Allerdings gibt es die gleiche Situation bereits seit 34 Jahren beim Fernsehen, wobei noch zu bedenken ist, wie die Privatsender SAT1 und RTL beispielsweise einst angefangen haben, ehe sie sich zu den Giganten entwickelten, die sie heute sind. Doch die Privatsender haben sich gegen den öffentlich-rechtlichen Garten Eden, der aktuell per Gesetz mit mal eben 7,5 Milliarden Euro Gebührengeldern alimentiert ist, gleichwohl durchgesetzt und diktieren heute beispielsweise bei den Sportrechten die Preise.

Was die Wetterdienste betrifft: Wetterbericht ist in Hinblick auf die Breitenwirkung wie Fußball! Er hat eine große Reichweite, interessiert die meisten Menschen und ist daher Gold wert. Ein Blick beispielsweise auf das Kachelmann-Wetterimperium zeigt, dass sich sogar ein massiver Imageschaden wettmachen lässt, wenn man ein gutes Produkt geschickt vermarktet. Jörg Kachelmann kämpfte und siegte ganz privat und mit vollem Risiko. Seit seiner exakteren Vorhersage für die Wetter- und Hochwasserlage im Flutsommer 2002 attackiert er am liebsten den Deutschen Wetterdienst. Für ihn dürfte ein noch breiteres kostenloses Angebot des öffentlichen Wetterversorgers eher eine neue Herausforderung sein, die weitere Kreativität provoziert.