WissenschaftsCampus wird eingerichtet

von 8. März 2011

Die Forschung und Wissenschaft in Halle (Saale) soll noch weiter gestärkt werden. Dazu wurde jetzt das neue Forschungsnetzwerk WissenschaftsCampus „Pflanzenbasierte Bioökonomie“ gegründet. Im Mittelpunkt stehen die pflanzliche Biologie und Biotechnologie sowie ihre sozioökonomischen Rahmenbedingungen. Die gemeinsame Vereinbarung unterschrieben Kultusministerin Birgitta Wolff, Uni-Rektor Udo Sträter sowie die drei Leibniz-Insitute in Halle.

„Nach Tübingen und Rostock wird Halle der dritte WissenschaftsCampus“, freute sich Birgitta Wolff. „Wir wollen damit die wissenschaftliche Kompetenz fördern.“ Ziel sei es Kräfte zu bündeln, Synergien zu schaffen, Unternehmen Lösungen anzubieten und exzellente Nachwuchskräfte auszubilden. Das Land Sachsen-Anhalt fördert diese besondere Kooperation in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro. „Für Sachsen-Anhalt ist die Gründung dieses WissenschaftsCampus von großer Bedeutung. Bereits jetzt verfügen wir über attraktive Arbeitsbedingungen und eine einmalige Forschungsinfrastruktur.“ Nun müssten exzellente Nachwuchswissenschaftler für dieses Projekt begeistert werden. „Dann kann es uns gelingen, in den nächsten Jahren den WissenschaftsCampus zu einer gefragten Adresse auszubauen.“

"Für die künftige Gestaltung der Kooperation mit den Leibniz-Instituten gibt es nun eine solide vertragliche Basis, die es mit Leben zu erfüllen gilt", freute sich Universitäts-Rektor Udo Sträter. "Damit rückt das gemeinsame Ziel der Wissenschaftler aller beteiligten Einrichtungen, nämlich Exzellenz in Forschung und Lehre zu erreichen, wieder ein Stück näher. Nicht zuletzt wird der pflanzen- und agrarwissenschaftliche Schwerpunkt gestärkt – der Standort gewinnt an Attraktivität und entfaltet mehr Anziehungskraft für junge Wissenschaftler des Bereichs pflanzenbasierte Bioökonomie."

Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Karl Ulrich Mayer hob hervor: "Der WissenschaftsCampus in Halle steht sowohl für einen thematischen Schwerpunkt der Leibniz-Gemeinschaft als auch für ein politisches Ziel: Agrarforschung in all ihren Facetten – Biologie, Umwelt, Ökonomie – ist für Leibniz von großer Bedeutung. Zugleich wollen wir möglichst eng und intensiv mit Hochschulen zusammenarbeiten."

Thomas Glauben, Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), freut sich darauf, den WissenschaftsCampus aktiv mitzugestalten: "Dieser interdisziplinäre Verbund bietet dem IAMO hervorragende Bedingungen, unsere Forschungsinteressen im Bereich der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Bewertung und Beurteilung biotechnologischer Innovationen zu bearbeiten."

Ludger Wessjohann, Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB), sieht im Gegenstand des WissenschaftsCampus ein wichtiges Zukunftsthema unserer Gesellschaft: "Unsere komplette Ernährung und ein Großteil unserer Baustoffe, Energie und Medikamente sind pflanzlichen Ursprungs. Am IPB blicken wir in das molekulare Innere der Pflanzen und ergründen, wie diese sich Umweltbedingungen anpassen und die dafür erzeugten Naturstoffe dem Menschen nützen. Im WissenschaftsCampus werden diese Erkenntnisse in einen größeren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext gebracht, und gemeinsam mit den Partnerinstituten und der Universität sollen junge Leute für das Zukunftsthema pflanzenbasierte Bioökonomie begeistert und ausgebildet werden."

Andreas Graner, Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben, erläuterte: "Im WissenschaftsCampus wird das IPK zusammen mit zwei weiteren Leibniz-Instituten und der Universität Halle genetische und physiologische Grundlagen der pflanzlichen Leistungsfähigkeit aufklären, um darüber hinaus einen Beitrag zu einer erhöhten Wertschöpfung von Pflanzen im Rahmen einer pflanzenbasierten Bioökonomie zu leisten."