Carsten Theumers “Schweinehirt” – Neues Kunstwerk an der Spitze

Kunst & Kultur

von Manfred Boide 7. Juni 2023 1 comment

In der historischen Altstadt wurde gestern ein neues Kunstwerk des Bildhauers Carsten Theumer enthüllt. Das imposante Betonkunstwerk, das die Bedeutung der Saga vom glitzernden Kristallschwein, der Salzquellen und eines alten Berufsstandes in und um Halle widerspiegelt, schmückt nun den Stadtteil am Hallorenring mit der Blickachse zum MDR und in unmittelbarer Nähe zum Hallmarkt.

Die Sage vom glitzernden Kristallschwein ist eng mit der Geschichte der Stadt verbunden. Über Jahrhunderte hinweg erzählten die Bewohner von Halle von einem geheimnisvollen Schwein, dessen Fell mit funkelnden Kristallen bedeckt war. Es wurde gesagt, dass dieses Schwein durch die zufällige Entdeckung von Salzquellen den Menschen in der Stadt Glück und Wohlstand brachte. Das Kunstwerk von Theumer ist nicht nur eine Hommage an die lokale Sage, sondern auch an die Salzquellen, die einst eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Halle spielten. Das Salz aus den Quellen war von unschätzbarem Wert und machte die Stadt zu einem wichtigen Handelszentrum.

Carsten Theumer, ein angesehener Bildhauer und Schüler des bekannten Bildhauers Prof. Bernd Göbel, nahm die Saga vom glitzernden Kristallschwein als Ausgangspunkt für seine neueste Kreation. Die Skulptur selbst beeindruckt durch ihre außergewöhnliche Detailtreue und die geschickte Verwendung von Materialien. Theumer hat meisterhaft mit Beton gearbeitet, um die feinen Konturen des Schweinehirten nachzubilden.

Die Skulptur erzählt die Geschichte eines traditionsreichen Berufsstandes, der einst in der Region von großer Bedeutung war. Der Schweinehirt, der seine Tiere durch die Straßen der Stadt trieb, verkörpert eine längst vergangene Zeit. Doch dank Theumers einzigartiger Fähigkeit, Geschichte in Form von Kunst zum Leben zu erwecken, steht der Schweinehirt nun als zeitloser Zeuge vergangener Tage inmitten des modernen Stadtbildes.

Zur Enthüllung des “Schweinehirten” erschienen gestern zahlreiche Besuche, darunter viele bekannte Künstler der Stadt, wie Prof. Bernd Göbel, dessen eigenes Kunstwerk, der sogenannte „Göbel-Brunnen“ keine 30 Meter entfernt steht. Die Wahl des Standorts ist keineswegs zufällig. Dieser Ort ist ein Knotenpunkt, an dem Kunst und Kultur aufeinandertreffen. Theumer hat die Skulptur strategisch platziert, um die Besucher der Galerie einzuladen, eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen und sich gleichzeitig mit der lebendigen Kunstszene Halles auseinanderzusetzen.

Die Stadt unterstützte die Kunstinstallation von Beginn an finanziell in Höhe von insgesamt 30.000 Euro, unter anderem für die Finanzierung der Kunstwerke von Moritz Götze, Steffen Ahrens und Bernd Baumgart. Zur Außengalerie an der Spitze gehören vier großformatige Bildwerke (hinter Glas des Einkaufsmarkts) und bisher drei Skulpturen auf dem „Spitze“-Areal zwischen Hallorenring und Salzgrafenplatz. In unmittelbarer Umgebung der Werke geben Informationstafeln mit QR-Codes einen Videoblick in die Künstlerateliers mit Beschreibungen der Künstler zu ihren Werken.

Carsten Theumer selbst äußerte sich begeistert über die Resonanz auf sein Werk und bedankte sich dafür, mit seinem Werk Teil dieser besonderen Stadtgeschichte zu sein und sie durch seine Kunst bereichern zu können. Der Schweinehirt soll den Menschen Freude bereiten und gleichzeitig an die faszinierende Vergangenheit von Halle erinnern.”

Mit dem “Schweinehirt” hat Halle nicht nur ein neues beeindruckendes Kunstwerk gewonnen, sondern auch einen weiteren kulturellen Anziehungspunkt geschaffen. Die Verbindung von Mythologie, Geschichte und moderner Kunst macht dieses Werk zu einem Symbol für die kreative Vielfalt der Stadt und setzt ein klares Zeichen für die Bedeutung der Kunst als treibende Kraft in der Gesellschaft.

https://www.carstentheumer.com
https://halle.de/