Finale der Sonderausstellung “Gewebte Träume”

von 24. Januar 2017

Sie thematisiert die Rezeption der modernen französischen Bildwirkerei in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Mitteldeutschland, in einer Zeit, für die man dies zunächst nicht als selbstverständlich annimmt. Mitten in den Jahren des Kalten Krieges wurde das Schaffen des Franzosen Jean Lurçat durch Willi Sitte fester Bestandteil der an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wieder etablierten Ausbildung von Textilkünstlern. Die Schau im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) präsentiert neben drei Werken von Lurçat selbst mehr als 20 Arbeiten hallescher Künstler, die teils als Semester- oder Diplomarbeiten an der BURG entstanden, teils als Aufträge für öffentliche Einrichtungen wie die Komische Oper in Berlin. Damit thematisiert das Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt in einer selten zu erlebenden Präsentation einen bislang noch nicht gezeigten Blick auf die Textilkunst in der ehemaligen DDR. Am 29. Januar 2017 endet diese vom Publikum viel diskutierte Ausstellung.

Am Donnerstag, dem 26. Januar 2017, 18 Uhr, lädt das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) gemeinsam mit dem Kunstverein „Talstrasse“ e. V. zu einer Podiumsdiskussion ein, in deren Mittelpunkt der hallesche Bildteppich steht. Unter der Moderation von Andreas Höll, Redakteur bei MDR Kultur, diskutieren Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich, Prof. em. Inge Götze, die Textilkunstspezialistin Babette Küster und Günther Kowa (Mitteldeutsche Zeitung) Fragen zur Textilkunst in der ehemaligen DDR, zum Verhältnis von Staat und Künstler sowie zur Auftragskunst, aber auch Fragen der Ausstellungsgestaltung und zur aktuellen Textilkunst.

Die Podiumsdiskussion findet direkt in der Sonderausstellung „Gewebte Träume“ in der Moritzburg inmitten der leuchtenden Werke statt. Sie beendet damit zugleich den „Textilen Herbst 2016“ in Halle, zu dem auch die Ausstellungen „Jean Lurçat. Meister der französischen Moderne“ und „Textilkunst an der Burg Giebichenstein in den 1920er Jahren“ in der Kunsthalle des Kunstvereins „Talstrasse“ e. V. sowie die Präsentation „Die Werkstatt Rosemarie [&] Werner Rataiczyk“ in der Galerie f2 (alle ebenfalls bis 29.01.2017) und die Schau „Der unerledigte Gobelin“ in der Galerie im Volkspark der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle gehören (bereits beendet). Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Die letzte öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Gewebte Träume“ im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) gibt es am Samstag, dem 28. Januar 2017, 15 Uhr.

Ab Montag, dem 30. Januar 2017, ist das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) bis Freitag, dem 24. Februar 2017, wegen Wartungs- und Revisionsarbeiten sowie umfangreicher Ausstellungsumbauten geschlossen!