„Sounds of Heimat“

von 12. Oktober 2015

Mit besonders lang anhaltendem Beifall wurde die israelische Sängerin Irit Dekel mit ihrem kongenialen Partner Eldad Zitrin sowie Percussionist Elat Cohen Bonen aus Tel Aviv gefeiert.

Das Programm des erneut von MDR Figaro live übertragenen Abendkonzertes thematisierte Heimat und Fremde durch Klassiker wie Leonard Bernsteins „West Side Story“, „Souvenir de Paris“ (Franz Waxman) oder „E.T.“ (John Williams) und „Exodus“ (Ernest Gold). Ein Höhepunkt des Abends waren die verschiedenen Uraufführungen der anwesenden Filmkomponisten. So erklang die für den Deutschen Filmmusikpreis 2015 nominierte „Beste Musik im Film“ von Nicolai Krepart für die Liebesgeschichte „The Fantastic Love of Beeboy and Flowergirl“ und die Welturaufführung von Masaru Yokoyamas Score für die japanische Trickfilmserie „Mobile Suit Gundam“. Die dritte Uraufführung des Abends entstammte der während der Filmmusiktage stattgefundenen Masterclass Das Orchester, Jungkomponistin Rickie Lee Kroell erhielt enthusiastischen Beifall für ihre Musik zu einer Sequenz aus dem Stummfilm „Der müde Tod“ von Fritz Lang, die repräsentativ für die erarbeiteten Scores aller Masterclass-Absolventen stand.

Gleich zwei Ehrenpreisträger des Deutschen Filmmusikpreises beehrten das Galakonzert: Winnteou-Komponist Martin Böttcher, Preisträger des vergangenen Jahres, und Ehrenpreisträger 2015 Bernd Wefelmeyer. Der Filmkomponist, Dirigent und Lehrer des Filmkomponisten-Nachwuchs wurde einen Abend zuvor beim Deutschen Filmmusikpreis für sein Lebenswerk und großes Engagement für die Filmmusikbranche geehrt. Ein weiteres Highlight des Konzerts war die Aufführung einer Orchestersuite zu Filmmusiken wie „Pollock“, „Monk“ und der Serie „House of Cards“ von Emmy-Preisträger Jeff Beal, der beim Deutschen Filmmusikpreis in der Kategorie „International“ ausgezeichnet wurde.

Das Galakonzert beendete die Filmmusiktage Sachsen-Anhalt 2015 „Sounds of Heimat“ – die Halle (Saale) eine Woche lang zum Treffpunkt für Filmemacher, Regisseure, Filmmusikexperten und Filmkomponisten machten. Zu den Workshops, Werkstattgesprächen, Seminaren und Vorträgen waren neben Jeff Beal u.a. Michael Beckmann und Hubert Bartholomae („Fack ju Göhte“), Jochen Schmidt-Hambrock („Glück auf Brasilianisch“) sowie Martin Todsharow („Honig im Kopf“) zu Gast, der in einem Abschlusspanel die Gradwanderung eines Filmkomponisten zwischen Arthouse und Blockbuster thematisierte und damit dem Kongress eine spannende Abschlussdiskussion lieferte.