Zwei Polizeieinsätze aufgrund herrenloser Gepäckstücke

von 11. Mai 2020

Am Samstag, den 9. Mai 2020 war ein Bundespolizist in einem Intercityexpress auf der Strecke Berlin – Leipzig unterwegs und bemerkte gegen 15.00 Uhr einen schwarzen, herrenlosen Koffer in der Gepäckablage im Wagen 11. Er befragte Reisende, die angaben, dass der Koffer bereits bei ihrem Einstieg in Berlin dort lag. In beiden Fällen wurden Lautsprecherdurchsagen durchgeführt und Reisende gezielt befragt. Da dies jeweils keine Erkenntnisse über die Eigentümer erbrachte, wurde sowohl die Einkaufsmall im Hauptbahnhof Halle, als auch fünf Waggons des Intercityexpresses nach Ankunft am Hauptbahnhof Lutherstadt Wittenberg, auf Bahnsteig 2 um 15.11 Uhr evakuiert und abgesperrt. Im Zug befanden sich circa 50 Reisende, die größtenteils in andere Züge umstiegen und ihre Reise fortsetzen konnten. Die eingesetzten Bundespolizisten alarmierten die zuständigen Spezialkräfte. Diese überprüften die Koffer und stuften sie anschließend als ungefährlich ein. In den Koffern selbst befand sich jeweils Herrenbekleidung. Ausweisdokumente, die auf die Besitzer der Koffer verweisen, wurden in beiden Fällen nicht festgestellt. Die Koffer wurden als Fundsache eingestuft und an die Fundbüros übergeben. Im Hauptbahnhof Halle konnten die Absperrmaßnahmen am Freitag um 13.45 Uhr aufgehoben werden. Bei dem Intercityexpress im Hauptbahnhof Lutherstadt Wittenberg war der Einsatz am Samstag um 17.43 Uhr beendet. Hier kam es bei vier Zügen zu insgesamt 171 Minuten Verspätungen. Aufgrund dieser zwei Sachverhalte appelliert die Bundespolizei erneut an alle Reisenden, das eigene Gepäck immer bei sich zu führen und ganz besonders darauf zu achten. Neben einem möglichen Gepäckdiebstahl kann es sonst auch zu einem großen Polizeieinsatz mit erheblichen Auswirkungen unter finanzieller Regressnahme des Verursachers kommen.