Charlotte Noth bekam um 1804 Brustkrebs, eine Erkrankung, die im 18. Jahrhundert noch eher selten war. In ihrer Verzweiflung entschloss sie sich zu einem riskanten Schritt. Sie ließ sich beide Brüste abnehmen. Die Wunde entzündete sich jedoch und Charlotte Noth starb schließlich an Wundbrand und “Inflamation”. Dieses und andere Schicksale sind in den Kirchenbüchern der Mariengemeinde zu Halle zu finden, die Frau Dr. Möller gemeinsam mit Kollegen gesichtet und digital erfasst hat.
Das Ergebnis ist neben einer umfassenden Übersicht über das Leben der Menschen im Halle der frühen Neuzeit auch ein besonderer Vortrag über das Sterben in einer aufblühenden Stadt, die sich mit Pest und Elend konfrontiert sah.
Am 2. Juni 2017 hält Dr. Katrin Möller den Vortrag Hallische Höllenqualen Lebens- und Sterbegeschichten aus Halle in der Siedehalle des Salinemuseums. Beginn ist 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Der Vortrag findet im Rahmen der Stadt der Sterblichen statt. Das gesamte Programm dieser besonderen Kulturwochen ist unter www.stadtdersterblichen.de zu finden.