Dispokredit auf Dauer ist eine Kostenfalle

von 20. Mai 2020

Bei einem Marktcheck hat sich die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt von über 40 Anbietern im April und Mai die Höhe der Dispositionskreditzinsen für Privatkunden angeschaut. Unter die Lupe genommen wurden dabei sowohl die Angebote der regionalen Sparkassen und Volksbanken wie der überregionalen Filial- und Onlinebanken. Im günstigsten Fall kostet die dauerhafte Inanspruchnahme eines Überziehungskredites von 2.000,00 Euro 10,83 Euro pro Monat, im teuersten Fall zahlen die Verbraucher mit 20,72 Euro monatlich fast doppelt so viel, also über 248 Euro im Jahr.

Hintergrund: Ein Dispositionskredit ist ein von der Bank eingeräumter Kreditrahmen, bis zu welchem das Girokonto überzogen werden kann. Der Bankkunde zahlt je nach Dauer und Höhe der Inanspruchnahme des Kredites entsprechende Zinsen an seine Bank. Die komplette Übersicht der Zinsen ist der Anlage der Pressemitteilung zu entnehmen.

Die Verbraucherzentrale rät: Grundsätzlich sollte ein Überziehungskredit nur genutzt werden, um kurzfristige finanzielle Engpässe überbrücken zu können. Wer seinen Überziehungskredit auf dem Girokonto jedoch dauerhaft in Anspruch nehmen muss, sollte zunächst das Gespräch mit der Bank suchen. So kann sich im Einzelfall durch Wechsel der Kontovariante ein niedrigerer Dispozinssatz ergeben. Weiterhin kann die Umschuldung in einen zinsgünstigeren Ratenkredit oder die Suche nach einem Anbieter mit niedrigeren Überziehungszinsen ratsam sein.

Für alle Fragen zum das Thema Dispositionskredit sowie Umschuldungsmöglichkeiten stehen die Fachberater der Verbraucherzentrale telefonisch und per E-Mail zu Verfügung.

Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte, Terminvereinbarungen und nachfolgende Beratungen zu erreichen. Weiterhin kann über www.verbraucherzentralesachsen-anhalt.deein telefonischer Rückruftermin vereinbart werden