Groß herausgekommen: Plus-Size-Mode für alle

von 20. April 2016

Große Vielfalt

Anfang des Jahres hatte die Sängerin der Band GOSSIP, Beth Ditto, in der Plus-Size-Szene für Aufregung gesorgt. Sie brachte eine luxuriöse Kollektion für Ladies mit Größe 46 bis Größe 60 auf den Markt, deren Teile erheblich teurer sind als die der Vorgängerkollektionen, die sie in Kooperation mit dem britischen Hersteller Evans entwickelt hatte. Dies hatte Kontroversen unter Plus-Size-Bloggerinnen ausgelöst: Viele lehnten die edlen Teile als nicht erschwinglich ab. Dittos Anspruch war es gewesen, bei der Qualität keine Abstriche zu machen, weder was die Herstellungsbedingungen noch die Stoffe und Schnitte angeht. Doch neben dem Luxussegment ist es ebenso wichtig, Übergrößen in jeder Preisklasse und für jede Gelegenheit anzubieten. In den letzten Jahren haben das Angebot und der Austausch über Plus-Size-Mode dank Internet rasant zugenommen. Mittlerweile kann man sich durch ein breites Angebot an Mode in großen Größen shoppen, z. B. bei Ulla Popken. Mit der Marke “Studio Untold” präsentiert der Onlineshop auch körperbetontere Schnitte für junge, selbstbewusste Frauen.

Kontrovers diskutiert

Die von Aktivistinnen selbst so gerufene “Fatshion”- und “Body Positivity”-Bewegung kommt allerdings auch nicht ganz ohne Kritik aus. Der Siegeszug von Plus-Size-Model Ashley Graham löste etwa nicht nur Begeisterung, sondern auch negative Reaktionen aus. Sie war als erstes Plus-Size-Model auf dem Cover des Magazins “Sports Illustrated” gefeiert worden. Doch als sie danach auf dem Titelblatt der Männerzeitschrift “Maxim” zu sehen war, warf man ihr vor, sie sehe darauf viel dünner aus und das Bild müsse stark retuschiert worden sein. Graham selbst äußerte sich nicht zu der Kritik, doch der Fotograf des Covershootings meldete sich zu Wort. Er habe das Bild so geschossen und nichts daran verändert, versicherte er. Graham war in den USA ebenfalls dafür kritisiert worden, durch ihr Übergewicht einen ungesunden Lebensstil zu verherrlichen. Doch laut dem Model sind beide Extreme gefährlich, sowohl zu starkes Über- als auch Untergewicht. Wichtig sei es, dass man sich bewege und eine Vielfältigkeit bei Körpern begrüße. Das Model beweist, dass Fitness, Schönheit und große Größen sehr gut zusammenpassen.

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