Trockener Keller besser als feuchte Gruft – Kellerlüftung im Sommer will gelernt sein

von 3. Juli 2012

 Weit verbreitete Irrtümer und falsche Vorstellungen vom richtigen Lüften lassen so manchen Keller zum wahren Feuchtgebiet werden. Die Folgen können verheerend sein: wenn überhaupt kann der Keller dann nur noch eingeschränkt genutzt, Bücher oder Kleidung können dort gar nicht mehr gelagert werden. Neben Mängeln an der Bausubstanz sind auch gesundheitliche Schäden möglich.An heißen Tagen werden Keller gerne und oft gelüftet, auch um ihnen den typisch muffigen Geruch auszutreiben. „Aber falsches Lüften kann feuchte Wände verursachen“, warnt Iris Baschwitz, Energieexpertin der Verbraucherzentrale vor dem unüberlegten Aufreißen von Kellerfenstern und -türen. Der Effekt lässt sich etwa so erklären: auf einer Flasche bilden sich nach dem Herausnehmen aus dem Kühlschrank Wassertropfen. Diese bilden sich, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte Luft und sich die Feuchtigkeit beim Abkühlen an der Flaschenoberfläche als Kondenswasser absetzt. „Gleiches geschieht im kalten Keller: die Feuchtigkeit der warmen Außenluft schlägt sich an den kühlen Kellerwänden nieder, neben frischer Luft führt man dem Keller Feuchtigkeit zu.“ erklärt die Energieberaterin. Häufig wird der muffige Geruch erst dadurch erzeugt oder verschlimmert sich und an den Wänden können sich bei hinreichender Feuchte sogar Schimmelpilze ansiedeln.Richtiges Lüften ist bei Kellerräumen also oberstes Gebot. An heißen und schwülen Tagen dort besser ganz aufs Lüften verzichten. „Ist eine Lüftung dennoch erforderlich, da sich beispielsweise Wohnräume im Keller befinden, sollten dafür die kühleren Abend- und Morgenstunden genutzt werden“, empfiehlt die Expertin. Wie in allen anderen Wohnräumen auch, hilft hier ein Hygrothermometer, die Raumtemperatur sowie Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.Neben dem falschen Lüften können feuchte Kellerwände auch andere Ursachen haben, etwa mangelnde Außenabdichtung oder weitere bauliche Mängel. Die dadurch verursachte Feuchte kann durch Lüften nicht behoben werden, die Ursache lässt sich dann nur durch die Analyse eines Experten klären.Unabhängige Hilfe bei allen Fragen zur richtigen Lüftung bieten die Energieberater der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 018 – 809 802 400 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.