Behinderte und Nichtbehinderte feierten gemeinsam auf der Peißnitz

von 10. Mai 2010

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Bunt ging es am Sonntag auf der Peißnitz zu. Das Deutsche Rote Kreuz hatte zum vierten „Halleschen Begegnungsfest“ rund um die Freilichtbühne eingeladen. Mit „Würde und Respekt“ solle man den behinderten Menschen begegnen, sagte DRK-Vizepräsidentin Bärbel Scheiner zur Eröffnung der Veranstaltung. Sozialminister Norbert Bischoff bezog sich in seiner Rede auf die „Inklusion“, in die der im vergangenen Jahr beschlossenen UN-Konvention über die Rechte von Behinderten gefordert wird. Doch die Gleichberechtigung sei nicht nur Aufgabe der Politik, ergänzte Halles Sozialdezernent Tobias Kogge, sondern die Aufgabe Aller. Kogge hob dabei auch die Arbeit der Verbände hervor und sah diese als wichtigen Bestandteil des Sozialsystems. Darauf müsse auch bei der Ausschreibung der Rettungsdienste geachtet werden. Am Rande der Veranstaltung wies der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Bönisch darauf hin, dass vor allem Eltern von behinderten Kindern ein Problem haben, eine Betreuung für ihre Kinder zu finden. Gerade in Ferienzeiten haben Horte teilweise geschlossen. Die Stadt Halle übernimmt trotz angespanntem Haushalt die Kosten für die Hortbetreuung, das hatte der Stadtrat so beschlossen. Bönisch will sich nun für eine Landesregelung einsetzen. Und eine Frau eines Neustädter Behindertenverbandes beklagte sich darüber, dass gerade an den Wochenenden viele Fußwege mit dem Rollstuhl nicht passiert werden können, weil überall zerbrochene Glasscherben liegen.

Auf und vor der Bühne gab es Live-Musik und Tanz mit behinderten und nichtbehinderten Künstler gleichermaßen. Kinder konnten einem Zauberer bei dessen Tricks zuschauen und selbst mitmachen, die Riesenrutsche hinuntergleiten, Basteln (zum Beispiel Papierhüte) oder sich schminken lassen. Aufgebaut war auch ein Brandenburger Tor aus Pappe, wo sich die Besucher mit einem Berliner Bären fotografieren lassen konnten. Und das Body + Grips Mobil des Jugendrotkreuzes vermittelte spielerisch Wissen über den eigenen Körper.

Auf dem Festgelände stellten sich die in Sachsen-Anhalt tätigen Initiativen und Einrichtungen aus dem Bereich der Behindertenarbeit des Roten Kreuzes vor. Mit dabei waren auch die Lebenshilfe, die evangelische Stadtmission Halle und die Paul-Riebeck-Stiftung. Die Halleschen Behindertenwerkstätten verkauften an einem Stand ihre Produkte wie Teller und Schalen.