Vielfalt der Geschmackswelt – warum wir so verschieden empfinden

Vielfalt der Geschmackswelt – warum wir so verschieden empfinden
von 22. Juli 2023 0 Kommentare

Wir Menschen verfügen über einen sehr breit gefächerten Geschmackssinn. Dementsprechend empfinden wir auch ganz unterschiedlich – und was dem Einen besonders gut schmeckt, erwidert der Andere mit Ekel und Abneigung und bevorzugt ganz andere Geschmacksrichtungen. Wir verfügen über einen gigantischen Erfahrungsschatz was den Geschmack angeht und uns entgeht nichts, was auf unserer Zunge liegt und unseren Gaumen verlässt.

 

Bei unserem Geschmackssinn handelt es sich um eine sehr raffinierten Geniestreich der Natur. Denn wir können ganz klar durch den so genanten Chemosensor vier Geschmacksrichtungen wahrnehmen. Da wäre dann süß und sauer, sowie bitter und salzig aber auch umami. Sobald wir etwas in den Mund nehmen werden die Geschmacksknospen auf der Oberfläche unserer Zunge aktiviert und schon beginnt das Abschmecken. Dennoch kann der Eine eben viel Süßes und Saures ertragen und zu sich nehmen und ein Anderer kann extreme Schärfe prima vertragen.

 

Aromen und Geschmack – Beispiel E-Liquid

Aromen haben auf der einen Seite irgendwie mehr mit dem Riechen und Düften zu tun. Dies zumindest denken viele. Dabei können wir nicht schmecken, wenn wir auch nur geringfügig die Nase zu haben, durch eine Erkältung beispielsweise. Da kommt es dann oft dazu, dass alles was wir zu uns nehmen, geschmacklos ist und als neutral empfunden wird. Alles schmeckt gleich. Ist unsere Nase allerdings frei und wir sind fit und vital, können wir dank unseres Geruchssinns auch alle noch so kleinen Geschmacksnuancen erkennen und deuten. So funktioniert die Welt der Aromen, die im Übrigen auch bei dem E-Liquid genauso funktioniert, wie beim Hineinbeißen in einen saftigen Erdbeerkuchen oder in die Schokolade. Aromen und Geschmack gehören zusammen und stellen letztlich die Symbiose beider dar.

 

 

Bitter und Süß

In den seltensten Fällen sind süß-schmeckende Früchte und Gemüse giftig oder ungenießbar. Anders sieht das aus bei Bitterstoffen. Diese sollen uns in der Regel auf eine eventuelle Ungenießbarkeit aufmerksam machen. Giftstoffe sind im Übrigen immer bitter und schmecken ziemlich ekelhaft. So hat das Tier oder der Mensch in der Natur die Möglichkeit das Probierte schnell auszuspucken und die Signale der Bitterkeit ernst zu nehmen. Dieser Instinkt ist noch immer mehr oder weniger fest in unserem Unterbewusstsein verankert, auch wenn einige Gemüse mit Bitterstoffen sehr gesund sind.

Beispiel: Wenn man einem Kind ein Stück gekochten Rosenkohl auf die Gabel zum Essen reicht, wird es diesen in der Regel nicht essen wollen und verweigert ihn. Denn auch er ist zwar genießbar, doch er beinhaltet in diesem Zustand leichte Bitterstoffe, die das Kind warnen sollen. Erst viel später, oftmals im Erwachsenenalter, isst das Kind den Rosenkohl mitunter gerne.

 

Wie viele Geschmäcker können wird unterscheiden?

Die Geschmacksknospen liegen in den Vertiefungen der Papillen. Und davon gibt es reichlich, denn ein Mensch verfügt im Durchschnitt etwa über 2000 und 4000 Geschmacksknospen, die meisten davon liegen auf unserer Zunge. Und was viele nicht wissen ist, dass die Geschmacksknospen wahre Meister der Erneuerung sind. Denn die Sinneszellen einer Geschmacksknospe erneuern sich jede Woche aufs Neue.

 

 

Im Alter lässt der Geschmackssinn nach

Mit fortschreitendem Alter ab 60 Jahre etwa nehmen der Geschmackssinn, wie auch der Geruchssinn und die Sehkraft an sich ab. Der Grund hierfür ist, dass sich hierbei die Zellerneuerung immer mehr Zeit lässt, in diesem Alter erneuern sich auch die Riech- und Geschmackszellen nicht mehr wöchentlich, sondern in der Regel nur noch monatlich. Der Geschmackssinn kann auch durch eine schwerwiegende grippale Erkrankung gestört sein. Besonders wenn ein starker Schnupfen und ein langanhaltende Nasennebenhöhlenerkrankung vorgelegen hat, kann dies das Riechzentrum und damit auch die Geschmacksempfindlichkeit stark stören und beeinträchtigen.

 

 

Die unterschiedlichen Empfindungen

Jeder Mensch ist anders und das ist auch gut so. Wir haben nicht nur einen völlig verschiedenen Geschmackssinn in Bezug auf Mode und Bekleidung, oder auch der Wohnungseinrichtung und der Gestaltung des Alltags wie der Freizeit und des Urlaubs. Auch das, was wir zu uns nehmen wird generell immer ganz verschieden von uns wahrgenommen. So kann es vorkommen, dass ein Mensch eben deutlich lieber süße Dinge zu sich nimmt und dazu neigt, stark gewürztes zu vermeiden und erst recht alles, was in irgendeiner Form mit Bitterstoffen zu tun hat. Es gibt aber auch Menschen, die ein deutlich höheres Pensum an Bitterstoffen wie aber auch an Schärfe zu sich nehmen können und vertragen, es ggf. sogar als angenehm empfinden, so etwas zuhause zu riechen. Sie lieben beides und würzen meist ihre Speisen deutlich nach. Schon ein einziger Happen vom nachgewürzten Essen würde einen anderen Menschen dazu bringen, dass die Augen tränen durch die Schärfe und dass die Bitterstoffe viel stärker empfunden werden. In vielen Ländern wird besonders scharf und kräftig gewürzt und die Menschen werden dort quasi mit diesen Geschmacksexplosionen schon im Kindesalter geschult. Ihnen macht die Schärfe nichts aus, im Gegenteil sie verlangen förmlich danach.

         

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