100 neue Zimmer, wenn der Trend anhält

von 30. November 2015

Auf Freifläche neben dem Parkhaus an der Franckestraße 1 würde der Erweiterungsbau entstehen, sagt Marcus Maximilian Wöhrl, Sohn des mehrere Hundert Millionen schweren Unternehmers Hans Rudolf Wöhrl. Er ist seit Sommer 2013 Geschäftsführer der Dormero Hotel and Resort GmbH und will für diese Entscheidung noch das erste Quartal 2016 abwarten. Bisher liegen die Hotel-Kapazitäten des Traditionshauses weit unter denen der vorhandenen Kongressräumlichkeiten, wo bis zu 650 Personen unterkommen können. Wenn weitere Betten gebraucht werden, heißt der Kooperationspartner Dorint.

Frisch betankt mit dem Input der California International Business University setzt der junge Wöhrl auf freche Frische. Auf seinem Xing-Profil bietet er unter anderem „Visionen mit einem Schuss Verrücktheit und gebrauchte rote Schuhe“ und sucht „Hotels zur Belagerung, verrückte Designer und Architekten, smoothe Gäste und gechillte Mitarbeiter“. Die Devise seiner jugendlichen Hotel-Revolution lautet gemäß der Dormero-Webseite, ein Hotel anzubieten, „das das Leben unterstützt, so wie es heute ist“. Halles Hotels waren beim Preis-Leistungs-Ranking auf Platz 2. Mit diesem Prädikat wollten führende Hotels gerade in die Werbeoffensive gehen, aber nachdem das Maritim rausgefallen ist, müssen sich die Akteure erst neu sortieren. Die Schließung der Hotels „Maritim“ und „Ramadan“ sieht Wöhrl als „Marktbereinigung“.

Im „Roten Ross“ soll über den Jahreswechsel 2015/2016 der Wellnessbereich umgebaut werden. Neue Fernseher und neue Betten gibt es bereits. Das zur Freude seiner Gäste zu managen, ist nun Kowalczyks Sache. Seine erste Amtshandlung war, die Hoteldirektion aus dem Kultur- und Kongresszentrum zurück ins Hotel zu holen. Der polnische Muttersprachler hat Halles Mitte dem Ku’damm in Berlin vorgezogen. In Deutschlands Hauptstadt war er bei der Hotel-Kette Tryp by Wyndham tätig, die er auch in Halle-Neustadt vorgefunden hätte, doch er heuerte bei Dormero an, wo er im April 2015 zunächst als Qualitätsmanager und Kostenkontrolleur startete.

Die Geschichte von Dormero begann 2007 in Plauen (Sachsen). Seither ist das Hotel-Unternehmen auf Expansionskurs. Hamburg, München, Salzburg und Wien sind zurzeit als neue Standorte auf dem Schirm von Marcus Wöhrl. Auch mit Erfurt und Leipzig liebäugelt er, mit Halles Nachbarstadt Leipzig vor allem, weil das, wie er gelesen und beobachtet hat, die aufstrebende Stadt im Osten ist. Das Kampfziel für Deutschland heißt: 20 Hotels besitzen und betreiben.