Baudezernent will Einfallstraßen attraktiver machen

von 27. Dezember 2011

Aufwändig saniert wurden viele Häuser in der halleschen Innen- und Altstadt. Doch wer mit dem Auto in die Stadt kommt, der sieht an vielen Ortseingängen erst einmal Ruinen, so zum Beispiel in der Paracelsusstraße.

Doch Halles Baudezernent sagt nun schmuddeligen Stadteingängen den Kampf an, erklärte der SPD-Politiker der Mitgliederzeitung seiner Partei, “Blickpunkt”. Derzeit läuft in der Saalestadt ein Projekt im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus. Im Rahmen dieses Bundesprogramms soll versucht werden, Ideen für den nördlichen Stadteingangsbereich zu entwickeln. Dabei geht es um die künftige Nutzung der einstigen Wohngebäude, in denen wegen des Straßenlärms und der Abgase niemand mehr wohnen will. Eine Mischnutzung könnte eine Möglichkeit sei. Doch genau diese müsse sich tragen und wirtschaftlich darstellbar sein, so Stäglin. Zudem müsse sie für die dahinterliegende Wohnbebauung verträglich sein. “Wenn uns das gelingt und wir hier ein Modell schaffen können, gibt es künftig vielleicht einen positiven Umgang mit Wohnen und anderen Nutzungen an großen, belasteten Hauptverkehrsstraßen”, so Stäglin in der SPD-Zeitung.

Diesbezüglich sieht er die inhaltliche Brücke zu einem wichtigen verkehrspolitischen Thema. Stäglin setzt alle Hoffnung auf die Osttangente. Im Januar soll endlich der Baubeschluss für den vierten Bauabschnitt der Haupterschließungsstraße Ost (HES) zwischen Delitzscher Straße und B100 fallen. Spätestens wenn die Osttangente fertig ist, werde ein Großteil des Verkehrs, der derzeit noch durch die Stadt und über den Riebeckplatz fahren muss, über die HES geführt. Der Bereich Volkmannstraße und Paracelsusstraße werde dann vom Verkehr entlastet und könnte interessanter für Investoren werden, hofft der Beigeordnete.

Doch bringt die Osttangente für besagte Straßen eine Entlastung? Das sollte sich der Dezernent von seinen Verkehrsexperten genau durchrechnen lassen. Denn im Kern wird es um die Frage gehen, wie es gelingen soll, den Entlastungsverkehr von innerstädtischen Bundesstraßen(B6, B91, B 80 und B100) über eine innerstädtische Gewerbegebietserschließungsstraße zu leiten.