Biofliesen aus dem Fraunhofer IWM

von 14. Januar 2013

Die Biofliesen bestehen aus einem Gemisch aus Leinölepoxid, verschiedenen Naturfasern sowie Kieselgur, ein Stoff, der aus fossilen Kieselalgen gewonnen wird. Neue biobasierte Fliesensysteme, wie sie das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Halle entwickelt hat, sind umweltfreundlicher, leichter und aufgrund ihrer Herstellung und Materialbeschaffenheit ressourcen- und energieeffizienter als die klassischen, keramischen Werkstoffe. »Der Verbund ist nicht glashart und spröde wie klassisches Epoxid, sondern flexibel und plastischer. Dadurch lassen sich die Fliesen einfacher verarbeiten«, erklärt Andreas Krombholz, Wissenschaftler im Bereich Naturstoffkomposite am IWM, einen weiteren Vorteil. Auch architektonisch bieten sie ganz neue Perspektiven. So lassen sie sich im Gießverfahren ganz individuell formen, zum Beispiel als Quadrate, Dreiecke oder Kreise. Auch Muster und Farben sind individuell wählbar.

Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit: Durch die Beimischung fluoreszierender Pigmente verwandeln sie sich in Leuchtfliesen. Damit können sie sowohl außen als auch innen, auf dem Boden oder an der Wand als leuchtende Wegweiser eingesetzt werden. Anwendung finden die Biofliesen auch in Küchen und Bädern sowie als Fußbodenbelag im Innenbereich. Hier ergeben sich auch Kostenvorteile für Hersteller und Kunden: Denn die Trittschalldämmung lässt sich direkt auf die Fliesen auftragen, so dass ein ganzer Arbeitsschritt bei der Produktion entfällt.

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