Einzelhandelsverbände zur Belebung der Innenstädte

von 27. Januar 2004

Die Probleme seien in allen drei Ländern ähnlich, hieß es von den Verbänden. So stünden neben einer geringen Kaufkraft, hoher Arbeitslosigkeit und starkem Bevölkerungsschwund weitaus mehr Verkaufsfläche zur Verfügung als nötig, sagte Eberhard Lucas, vom Handelsverband Sachsen. Ein weiteres Problem sehe er zudem für den Einzelhandel in den Grenzregionen zu Polen und Tschechien. Mit der EU-Osterweiterung zum 1. Mai dieses Jahres werde es in diesen Gebieten sicher noch schwerer, die Innenstädte beleben, zumal Fördermöglichkeiten entfielen. Zudem zeigten sich nicht alle Städte kooperationsbereit, sagte Lucas. So habe die Stadt Dresden zu Jahresbeginn die Parkgebühren verdoppelt. Eine halbe Stunde parken koste nun einen Euro. In einigen Orten dagegen seien Erfolge durch einheitliche Öffnungszeiten, niedrige Parkgebühren, geregelte Beleuchtungszeiten und Möglichkeiten, die Kinder während des Einkaufs in Betreuung zu geben, gelungen. In Sachsen-Anhalt sei ebenfalls ein positiver Trend zu beobachten, sagte Gero Hildebrandt vom Einzelhandelsverband. Die Expansion auf der «grünen Wiese» sei seit einiger Zeit gestoppt, die Kommunen konzentrierten sich wieder auf die Innenstädte. Wichtig sei, dass sich der Handel gemeinsam mit der Stadtpolitik auf eine Zielrichtung einige. In Halle wolle man die Stadt beispielsweise als Kulturstadt etablieren. Hildebrandt forderte zudem rasches Handeln aller Beteiligten, da Gelder für den Rück- und Umbau der Städte jetzt zur Verfügung stünden.