Erneut weniger Arbeitslose in Halle

von 28. April 2011

Die offiziellen Arbeitslosenzahlen in Halle (Saale) gehen weiter zurück. 13.536 Männer und Frauen galten im April als arbeitslos, 397 Personen weniger als im März. Die Quote liegt bei 12,1 Prozent und damit leicht über der landesweiten Quote von 11,9 Prozent. Sachsen-Anhalt-weit ging die Arbeitslosenzahl im April um 7.300 auf 143.000 zurück. Im Vergleich zu 2010 waren es sogar 19.000 Arbeitslose weniger. Die geringsten Arbeitslosenquoten verzeichneten der Landkreise Börde mit 8,4 Prozent, Altmarkkreis Salzwedel mit 9,7 Prozent und Jerichower Land mit 9,9 Prozent. Die höchsten Quoten wiesen die Landkreise Mansfeld-Südharz mit 14,8 Prozent und Stendal mit 14,7 Prozent aus.

Allerdings könnten wesentlich mehr Menschen arbeiten, denn viele Sachsen-Anhalter fallen aus der Arbeitslosenstatistik raus, tauchen aber beim sogenannten „Faktor der Unterbeschäftigung“ auf. So sind im 52.900 Menschen mit den verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten gefördert worden. Darüber hinaus werden 7.900 Personen nicht als arbeitslos gezählt, weil sie entweder vorruhestandsähnliche Regelungen in Anspruch nehmen oder zurzeit krankgeschrieben sind. Damit umfasst das Potential derjenigen, die eine reguläre Beschäftigung aufnehmen könnten, 203.800 Personen. Doch auch das ist ein Rückgang um 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Der Frühjahraufschwung am Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt setzte sich im April erwartungsgemäß fort“, freute sich Lutz Mania, Mitglied der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. „Die gute wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Nachfrage nach Arbeitskräften
positiv.“ Das seien neben der Zeitarbeitsbranche vor allem auch das Verarbeitende Gewerbe, die Bauwirtschaft, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Handel und das Gastgewerbe.

Private und öffentliche Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter im April 5.200 (gg. Vorjahr: +200 bzw. +4,7 Prozent) freie Stellen am ersten Arbeitsmarkt. Sowohl in den Fertigungs- als auch in den Dienstleistungsberufen wurden mehr Arbeitskräfte als im Vorjahr gesucht. Besonders gefragt waren Verkehrsberufe, Verwaltungs- und Büroberufe, Schlosser und Mechaniker, Waren- und Dienstleistungskaufleute, Soziale und Gesundheitsdienstberufe, Bauarbeiter und Elektriker. Die Beschäftigung in Sachsen-Anhalt erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr weiter. Im Februar 2011 waren 740.300 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 1,4 Prozent mehr als im Februar 2010. Der Zuwachs erfolgte vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, in der Zeitarbeitsbranche und anderen Wirtschaftsnahen Dienstleistungen, aber auch die Bauwirtschaft, das Gesundheits- und Sozialwesen, Handel und Instandhaltung legten zu.

Mania weist darauf hin, dass die Jobcenter in diesem Jahr weniger Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung haben und diese gezielt für berufliche Qualifizierung und Vermittlung am ersten Arbeitsmarkt einsetzen werden. „Insgesamt wird der Entlastungseffekt geringer ausfallen. Dies kann nur kompensiert werden, wenn auch mehr langzeitarbeitslose Menschen vom Wirtschaftsaufschwung profitieren können.“

Mitte April waren 13.000 junge Erwachsene arbeitslos gemeldet (gg. Vormonat: -800 bzw. -6,1 Prozent; gg. Vorjahr: -2.600 bzw. -16,9 Prozent). Die Jugendarbeitslosigkeit blieb weiter unter Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote für diesen Personenkreis betrug 9,7 Prozent. Über 1.900 arbeitslose junge Menschen wurden in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt und ebenso viele mit Arbeitsmarktinstrumenten gefördert. Damit wurden sie abhängig von ihrer konkreten Situation durch die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter unterstützt, sich beruflich flexibel zu verhalten. Durch vermittlungsunterstützende oder beschäftigungsbegleitende Leistungen erhielten sie Gelegenheit, ihre beruflichen Fähigkeiten auszuprobieren, Berufserfahrungen zu sammeln und Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen.