Finanzamt: Blücherstraße wird saniert

von 9. Juni 2010

Der Kampf um das Finanzamt in Halle (Saale) ist entschieden. Der bisherige Standort in der Blücherstraße soll saniert werden. Das geht aus einer Vorlage der Landesregierung hervor, die HalleForum.de vorliegt. Demnach schlagen Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) und Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) die Sanierung des Plattenbaus am Rande von Halle-Neustadt vor.

Bereits am 25. August 2009 hatte das Kabinett diese Entscheidung gefällt, sie war allerdings wegen neuer Erkenntnisse und damit einhergehender Kostensteigerungen noch einmal überarbeiten. So war in den letzten Wochen auch der Standort “Spitze” im Gespräch. Finanzminister Bullerjahn wollte damit wohl auf Wünsche von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados eingehen, nachdem man bereits mit der Wahl des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums nicht den von der Stadt favorisierten Standort nutzte. Doch Bauminister Daehre konnte sich mit seinem Vorschlag Blücherstraße durchsetzen. Auf dem SPD-Parteirat am Wochenende überbrachte Bullerjahn dem halleschen Stadtoberhaupt die Nachricht.

Laut dem Papier der Landesregierung vom 8. Juni 2010 werden für die Sanierung der einstigen Stasi-Zentrale in der Blücherstraße 14,7 Millionen Euro ausgegeben. Bisherige Pläne, auch das Landesrechenzentrum an diesem Standort unterzubringen, sind hingegen fallen gelassen worden. Dies wäre mit 33,2 Millionen Euro rund 7 Millionen Euro teurer geworden als vor einem Jahr noch vermutet. Grund für die Kostensteigerungen waren von Gutachtern ermittelte Grundwasserprobleme. Probleme, die ihnen wohl jeder Hallenser hätte vorher sagen können. “Angesichts dieser Kostensteigerungen ist eine gemeinsame Unterbringung von Finanzamt und Landesrechenzentrum am Standort Blücherstraße”, heißt es in der Vorlage.

Noch kein Standort ist für das Landesrechnungszentrum gefunden worden. Die Landesregierung schlägt aber die Anmietung von Räumlichkeiten vor. Nötig sei ein Raumbedarf von 4.310 Quadratmetern. Da aber besondere sicherheitstechnische Anforderungen für die Computertechnik bestehen, kommt nicht jeder Standort in Frage.

Die endgültige Entscheidung zum Standort fällen Finanzausschuss und Landtag.

Bleibt nur zu hoffen, dass man im Finanzministerium diesmal Glück mit der Standortwahl hat. Ein vor zwei Jahren sanierter Plattenbau in Magdeburg musste wegen krebserregender Stoffe im Fußboden geräumt werden und soll nun abgerissen werden und im neugebauten Finanzamt Quedlinburg klagen Mitarbeiter über üble Gerüche.

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