Forschungspreise für zwei hallesche Wissenschaftler

von 3. Dezember 2011

Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten am Institut für Pharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) sind am Freitagnachmittag im Löwengebäude der Uni zwei Wissenschaftler ausgezeichnet worden. Damit sollen ihre herausragenden Forschungsarbeiten gewürdigt werden.

Mit dem Wissenschaftspreis der Bayer-Bitterfeld GmbH, dotiert mit 1000 Euro, wurde Dr. Mathias Müller für seine Doktorarbeit "Massenspektrometrische Untersuchungen an Peroxisom-Proliferator-aktiviertem Rezeptor alpha" geehrt. In seiner Dissertation widmete sich Müller der strukturellen Untersuchung des Rezeptors und dessen Komplexen mit potentiellen Arzneistoffen. Der Rezeptor steuert den Fettsäureabbau in der Leber und im Skelettmuskel und erscheint daher als vielversprechendes Angriffsziel bei der Entwicklung lipidsenkender Wirkstoffe. Müller wiederum hat eine neuartige Strategie entwickelt, um zu ermitteln, an welchen Stellen des Rezeptors unterschiedliche Arzneistoffe binden können und Wirkung entfalten. "Der entscheidende Vorteil dieses Ansatzes liegt im geringen Substanzverbrauch, da nur geringste Mengen an Protein und Arzneistoff für die Analyse nötig sind", erklärt Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sippl. Daher sei diese Methodik auch für die Anwendung im Hochdurchsatz-Screening zur Entwicklung neuer Arzneistoffe geeignet.

Den vom Serumwerk Bernburg gestifteten und mit 500 Euro dotierten Preis für die beste Diplomarbeit erhielt Alexander Rohe in Anerkennung für seine Arbeit "Untersuchungen zur humanen Myt1-Kinase – Assayentwicklung und Enzympräparation". Das Enzym Myt1-Kinase gehört zu den Proteinkinasen, die unter anderem das Wachstum der Zellen kontrollieren, und bietet einen potenziellen Ansatzpunkt in der Krebstherapie. Die Arbeit beschäftigt sich mit Aspekten der Gewinnung der Myt1-Kinase sowie Möglichkeiten zur Untersuchung der Hemmwirkung verschiedener Substanzen auf dieses Enzym. "Der hohe wissenschaftliche Wert der Arbeit und ihre Bedeutung für die weiterführende Forschung haben uns bewogen, Herrn Rohe mit dem Diplompreis auszuzeichnen", sagt Dr. Christoph Huschka, Leiter der Herstellung im Serumwerk Bernburg.

"Wir freuen uns, dass die einheimische pharmazeutische Industrie durch die Verleihung des Preises die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Institut für Pharmazie an unserer Universität national sichtbar unterstützt", so Professor Sippl. Auch Dr. Huschka untermauert die Bedeutung der Kooperation zwischen Universität und Unternehmen: "Die Vergabe des Diplomandenpreises ist das Ergebnis einer langjährigen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität. Mit dem Preis wollen wir junge Menschen für ein Studium und einen Arbeitsplatz in unserer Region interessieren."