Grüne warnen vor Giftmüllgrube Teutschenthal

von 12. Juni 2010

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Und irgendwo muss der Müll auch wieder hin. Sei es unser Hausmüll – oder aber giftige Industrieabfälle oder Atommüll. Ein sicheres Endlager für die radioaktiven Abfälle gibt es noch nicht. Zu Zeiten des eisernen Vorhangs wurde in Niedersachsen unweit der Grenze zur DDR ein Zwischenlager gebaut. Seitdem gibt es permanent Proteste.

Nun dürften ähnliche Proteste auch die Region um Halle (Saale) erreichen. Hier geht es zwar nicht um Atommüll, dafür aber um die Verfüllung von verschiedenen Dioxinen, Arsen, Blei oder Cyanid. Vorgesehen ist das in der Grube Teutschenthal, die zuletzt die Region mit einem Gebirgsschlag und einhergehenden Erdstößen erschütterte.

Die Grünen fordern nun eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die mögliche Giftmülldeponie. "Hier soll ein bedrohliches und unberechenbares Giftgemisch rein" warnt der Direktkandidat der Bündnisgrünen vor Ort Dr. Mario Lochmann. Man unterstütze die Anwohner in ihrem Widerstand. Die Deponie in Teutschenthal wäre nicht die erste Deponie in Sachsen-Anhalt, die angeblich ungefährlich sein soll und später Probleme gemacht hätte, so die Grünen. Auf das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) als Genehmigungsbehörde sei hier wenig Verlass. "Das LAGB hat schon vieles genehmigt, was hinterher Probleme gemacht hat" sagt der Landesvorsitzende Christoph Erdmenger. "Von den Tongruben in Möckern und Vehlitz, die jetzt randvoll mit stinkendem Hausmüll sind, bis zur Stilllegung des Bergbaus in Nachterstedt wurden die Gefahren immer unterschätzt." Eine Umweltverträglichkeitsprüfung hätte nicht nur den Effekt, dass Experten prüfen, sondern auch eine Beteiligung der Öffentlichkeit.