Hochwasser in Halle geht zurück

von 17. Januar 2011

Das Hochwasser in Halle (Saale) geht weiterhin leicht zurück. Wurden in der Nacht noch Rekordwerte von 6,92 Meter gemessen, waren es am Montagnachmittag um 17.30 Uhr 6,84 Meter. Die Durchflussmenge der Saale am Pegel Trotha beträgt 807 m³/Sekunde.

Am Passendorfer Deich entlang der B 80 ist eine dritte Sickerstelle nahe des Schöpfwerkes aufgetreten. Hier sollen nun 2.500 Sandsäcke verbaut werden. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung und die Stabilität des Deiches, wird durch Vertreter des Umweltamtes eingeschätzt. Am Nachmittag waren zwei weitere Sickerstellen abgesichert worden. Diese beiden Stellen sind Schwerpunkte bei den Deichbegehungen. Sollte sich hier die Fließgeschwindigkeit erhöhen, sind weitere Sicherungsmaßnahmen nötig. Gegenwärtig wird der Verbau noch optimiert. So wurden gegen 16:50 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren Passendorf, Neustadt und Nietleben mit 20 Helfern, unter Hinzuziehung des Wechselladersystems der Berufsfeuerwehr, an den Passendorfer Deich disponiert.

Die Berufsfeuerwehr pumpt entlang der Brunnengalerie weiter ab, hier waren drei der 140 Brunnen ausgefallen und Wasser sickerte durch. Insgesamt sind fünf Kollegen im Einsatz. Für das Finanzamt werden weiterhin Pumpen bereitgestellt. Eine Begehung des Deichabschnittes durch das Umweltamt, DLRG und THW zeigte, dass die lagebezogenen Maßnahmen ausreichen. Hier wurde unter anderem geprüft, ob die Gefahr besteht, dass durch das hohe Grundwasser Bäume umkippen. Zehn Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lettin sichern die Trafo-Station an der Eissporthalle entsprechend des Pegelstandes weiter.

Die Störungen im Abwassernetz der Brachwitzer Straße und Talstraße sind unverändert gegeben. Derzeit sind keine Einschränkungen in der Elektroenergieversorgung zu verzeichnen.

Die Mühlpfortbrücke wurde in den Nachmittagsstunden wieder freigegeben und von Schwemmgut beräumt. Die Röpziger Brücke ist gesperrt. Eine Aufhebung der Sperrung wird erst bei einem Pegelstand von 6,30 Meter geprüft. Die Verbindungsstraße Hohenweiden – Silberhöhe ist derzeit wegen Überflutung nicht befahrbar. Die Situation am Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) hat sich stabilisiert. Infolge der Sicherungsmaßnahmen mit Sandsackverbau und Folienauslage konnten erhebliche Schäden verhindert werden.

17.000 Sandsäcke zur Deichverteidigung stehen in der Hordorfer Straße bereit. Die kostenfreie Ausgabe von Sand und die entgeltliche Bedarfsdeckung an Sandsäcken für die Bevölkerung wird an diesem Standort auch über Nacht aufrecht erhalten. Am Hubertusplatz sind derzeit 17.000 Sandsäcke für die Deichverteidigung vorrätig. Derzeit werden keine weiteren Sandsäcke gefüllt.

Außerdem hat die Stadt darauf hingewiesen, dass es in den nächsten Tagen in einigen Stadtteilen durch das erhöhte Grundwasser zu Wassereindringungen in Keller kommen kann. Weitere Informationen dazu
hier.