Internationale Schule: keine Hallenser in Leipzig

von 25. Januar 2012

Eine Internationale Schule sei nötig, so hört man es dieser Tage immer wieder in Halle (Saale). Wissenschaftler würden nach Leipzig abwandern, so unter anderem die Befürchtung bei Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen wollte es im Stadtrat genauer wissen.

Wie viele Kinder aus der Saalestadt besuchen die Internationale Schule in Leipzig, so die Frage. Das Ergebnis überrascht angesichts der Aussagen der letzten Tage. “Eine Nachfrage bei der Internationalen Schule in Leipzig ergab, dass keine Schüler mit Wohnsitz in Halle dort unterrichtet werden”, so Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann in seiner Anfrage. Er verweist aber auf den Institutsdirektors am weinberg Campus, wonach einige Eltern mit ihren Kindern nach Leipzig umgezogen seien, aber weiterhin in Halle arbeiten. “Sie wählten diesen Weg, denn es sei den Kindern nicht zuzumuten, jeden Tag den Weg von Halle nach Leipzig zurückzulegen”, so Neumann. Ob tatsächlich schon Wissenschaftler einen Arbeitsplatz in Halle nicht angenommen haben, weil es hier keine Internationale Schule gibt, sei nicht zu ermitteln. “Da im Ergebnis durch eine Internationalisierung eine Steigerung der Standortattraktivität für den Zuzug von hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Ausland erreicht werden kann, auf den bestehende Arbeitgeber und potentiellen Investoren angewiesen sind, hat sich auch eine Verortung in Heide-Süd bereits herauskristallisiert.”

In den letzten Tagen hatte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados bereits gegenüber HalleForum.de erklärt, möglicherweise könne bereits zum neuen Schuljahr eine Internationale Schule in Halle an den Start gehen. Zunächst soll dafür ein städtisches Schulgebäude genutzt werden, bis ein Neubau in Heide-Süd steht. Angesichts dieser Aussagen überrascht die Antwort von Wirtschaftsdezernent Neumann: “Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat die Verwaltung allerdings keine abschließenden Kenntnisse über einen Träger; entsprechendes gilt daher auch für eine abschließende Aussage zur Schulform.” Ein Förderverein sei mit verschiedenen Trägern im Gespräch, so Neumann.