Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

von 25. November 2015

Dennoch findet Gewalt gegen junge Mädchen und Frauen nach wie vor in einem schockierenden Ausmaß statt. Einer aktuellen Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) zufolge hat jede dritte befragte Frau (33 Prozent) in der Europäischen Union seit ihrem 15. Lebensjahr schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. Eine von 20 Frauen ist seit ihrem 15. Lebensjahr vergewaltigt worden. 18 Prozent der befragten Frauen waren schon einmal Opfer von Stalking.

„Die Zahlen belegen, wie weit verbreitet der Missbrauch ist. Das ist ein alarmierendes Ergebnis, das uns alle zum Handeln zwingt. Dabei darf der Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt nicht vom Aufenthaltsstatus abhängen. Betroffenen von physischer und psychischer Gewalt muss der Zugang zu Hilfesystemen wie Frauenhäusern, Frauennotrufen und spezialisierten Fachberatungsstellen gesichert werden“, fordert Corinna Reinecke, die Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Sachsen-Anhalt.

„Gerade auch weibliche Flüchtlinge erfahren häufig sexualisierte Übergriffe. Daher muss die besondere Schutzbedürftigkeit von alleinreisenden, alleinerziehenden und traumatisierten Frauen bereits bei der Unterbringung stärker berücksichtigt werden. Auch die Hilfsmöglichkeiten und Beratungsangebote müssen dringend ausgebaut werden. Die betroffenen Frauen wissen viel zu selten um ihre Rechte bei Gewalt“, ergänzt Sarah Schulze, stellvertretende ASF-Landesvorsitzende.

Auch in diesem Jahr zeigt die SPD Sachsen-Anhalt Flagge gegen Gewalt an Frauen. Als sichtbares Zeichen gegen die täglich stattfindende Gewalt an Mädchen und Frauen wird auch in diesem Jahr vor dem Ernst-Reuter-Haus in Magdeburg, der Landesgeschäftsstelle der SPD, die Fahne „Frei leben ohne Gewalt“ von Terre des Femmes gehisst.