Vor drei Wochen hat HalleForum.de bereits darüber berichtet, dass die Stadtverwaltung weiterhin an der Schließung der Förderschule “Am Jägerplatz” festhält. Nun macht die Stadt Nägel mit Köpfen.
Im Dezember-Stadtrat sollen die Abgeordneten die Schließung zum Schuljahresende beschließen, so sieht es eine Vorlage der Verwaltung vor. Grund seien die geringen Schülerzahlen von nur 78, die damit deutlich unter der vom Land geforderten Mindestschülerzahl von 90 liegen. Knapp 166.000 Euro will die Stadt so einsparen. Die Weichen dafür hatte der Stadtrat mit seinem Haushaltsbeschluss vergangene Woche schon gestellt. Nun muss noch der formale Beschluss folgen. Allerdings bedeutet die Auflösung der Förderschule längere Schulwege. Deshalb fallen rund 25.000 Euro Fahrtkosten im Jahr an.
“Mit den an den verbleibenden Standorten zur Verfügung stehenden Räumen kann ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb gesichert werden. Bildungsinhalte und Schulprofile können fortgeführt und erweitert werden”, heißt es in der Begründung der Verwaltung. “Die Ausstattung der verbleibenden Schulen kann aus dem aufzulösenden Bestand der Förderschule Jägerplatz bedarfsgemäß verbessert und vervollkommnet werden.”
Allerdings soll das Gebäude auch weiterhin von der Stadt genutzt werden. Geprüft wird eine Nutzung als Kindertagesstätte oder als Schülerwohnheim.
Um die Jägerplatz-Schule gibt es seit mehr als einem Jahr Streit. Die Stadt hatte das Gebäude wegen falsch eingesetzter Dübel im Herbst plötzlich schließen lassen und die Schüler seit dem in der Südstadt beschult. Zwar hatten die Stadträte die Instandsetzung beschlossen. Das aber ignorierte die Verwaltung zunächst, brachte stattdessen einen Schließungsbeschluss in den Rat ein – der jedoch keine Mehrheit fand. Seit diesem Schuljahr sind Schüler und Lehrer wieder am alten Standort am Jägerplatz.
Die nun erneut drohende Schließung will Elternvertreter Klaus Hänsel nicht hinnehmen. Er kündigte gegenüber HalleForum.de bereits eine turbulente Elternanhörung an.
