Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte – kurz Gema – treibt bei Kindertagesstätten Geld ein. Sie werden dazu aufgefordert, Lizenzverträge abzuschließen, das heißt: Sie sollen Gebühren für das Kopieren und Verteilen von Liederzetteln zahlen. Sozialverbände verurteilen dies heftig und raten den KITas den Aufruf zu ignorieren. Dabei sieht die Gema in München dies aber als Angebot: Texte zu kopieren sei ja schließlich billiger als teure Liederbücher zu kaufen. 500 Kopien würden beispielsweise laut Vertrag 56 Euro kosten. Aber Weihnachtslieder sind dahingegen Volkslieder und müssten nicht bezahlt werden. Die meisten KITAs wissen nicht, wo sie das Geld für diese Gebühren herholen sollen. So könnte dies sich möglicherweise auf die Eltern übertragen und als höhere KITA Gebühr enden. Schulen betrifft dies nicht, weil die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände und die Gema bereits seit 1990 einen Rahmenvertrag verhandelt haben. Demnach dürfen die Schulen urheberrechtlich geschützte Musikwerke vervielfältigen und wiedergeben, ohne dafür zu bezahlen. Laut Medienberichten haben die meisten Kindertagesstätten das Angebot der Gema dankend abgelehnt. Nicht nur mit Kindertagesstätten legt sich die Gema zurzeit an. Auch die Clubbetreiber müssen bald tief in die Tasche greifen. Hintergrund sind die geplanten Tarifänderungen der Gema. So sollen auch die Clubs bald viel mehr Geld für ihre Lizenzverträge zahlen ([i]halleforum.de berichtete[/i]).