Mehr Besinnlichkeit zum Weihnachtsmarkt

von 18. November 2011

„Weniger Spektakel, mehr Besinnlichkeit“, mit diesen Worten umschrieb Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann kurz das Programm für den diesjährigen Weihnachtsmarkt in Halle (Saale). „Die Qualität soll weiter steigen.“ Am 23. November wird der Markt seine Pforten öffnen. Bis zum 23. Dezember lädt er täglich von 10 bis 22 Uhr ein, wobei die Kernöffnungszeiten bis 20 Uhr gehen. Danach dürfen die Händler selbst entscheiden, ob sie ihre Buden öffnen. Sonntags wird ab 11 Uhr geöffnet. Vom 26. Dezember bis 6. Januar gibt es zu den gleichen Öffnungszeiten rund um den Weihnachtsbaum einen kleinen Wintermarkt.

Laut Kerstin Biesecke vom städtischen Veranstaltungsservice gibt es in diesem Jahr 42 Stände mit einem weihnachtlichen Sortiment. Außerdem gibt es an 16 Ständen Süßwaren, 20 Imbissbuden sind dabei sowie zwölf Glühweinstände. Im Europadorf sind neun verschiedene Stände unter anderem aus Schweden, Ungarn, Frankreich, den Niederlanden und Österreich dabei. Im Finnischen Dorf „Arctic Village“ gibt es ein Lappenzelt, wo Glögi (Glühwein mit Preiselbeer-Aroma), Flammlachs und Maränen angeboten werden. Vier Kinderfahrgeschäfte sind auf dem Obermarkt aufgebaut. Und sieben Wochenmarkthändler haben vom Angebot Gebrauch gemacht, sich mit einem weihnachtlich angepassten Sortiment ebenfalls zu präsentieren. Auch die Eisbahn neben dem Roten Turm ist wieder dabei. Ein Highlight sind zwei Überraschungshütten mit einem alle paar Tage wechselnden Sortiment. „Wir hatten viele Anfragen von Händlern, die nicht die ganze Zeit auf dem Weihnachtsmarkt stehen können. Denen bieten wir nun auch eine Möglichkeit an“, so Kerstin Biesecke.

„Wir haben in diesem Jahr verstärkt die Kirchen mit einbezogen“, erläuterte Stadtmarketing-Chef Stefan Voß. Täglich um 10 Uhr soll es auf einer kleinen Bühne in Form einer Krippe ein buntes Programm geben. „Nicht mehr Kitsch mit Keyboard, sondern Chorgesang.“ Dienstags und donnerstags um 18:30 Uhr wird es ein gemeinsames Singen mit den Hallensern geben. Noten und Liedblätter werden natürlich bereit gehalten. Zur „BeSINNlichkeit“ lädt die Evageliumsgemeinde täglich von 17 bis 18 Uhr mit Musik, Geschichten und Ruheinseln ein. Jeden Montag, außer am 19. November, werden ab 18 Uhr Adventsgeschichten vorgelesen. Kinder können zur täglichen Weihnachtsmannsprechstunde von 14 bis 15:30 Uhr dem Weihnachtsmann ihre Wünsche ins Ohr flüstern.

Mit dabei sind natürlich auch die Wahrzeichen des Weihnachtsmarktes, die zahmen Rentiere Finni und Rudi. Sie warten auf der Westseite gleich neben der Weihnachtskrippe donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr auf Streicheleinheiten. Allerdings darf man diesmal nicht mit ins Gehege, denn die beiden Rentiere haben inzwischen Geweihe bekommen.

An der Siedehütte der Salzwirkerbrüderschaft im Thale zu Halle bieten Halloren-Frauen täglich von 14 bis 20 Uhr acht verschiedene Badesalze an, unter anderem mit Vanille- und Kirschduft. Auch das beliebte Speisesalz im Säckchen, Karton und in der Salzmühle darf nicht fehlen. Zum Schausieden wird täglich von 16 bis 18 Uhr Adventsschmuck aus Salzkristallen hergestellt. Am 4. Dezember gibt es dann auf der Salineinsel das große Weihnachtsschausieden, dann werden auch die Salzkronleuchter gezeigt.

Auch zum Bookcrossing wird auf dem Weihnachtsmarkt eingeladen. „Bring eins, nimm eins!“ ist das Motto der Bücher-Box in einem Überseecontainer neben New Yorker. In Kooperation mit der Leipziger Buchmesse und 20 mitteldeutschen Verlagen können große und kleine Leseratten einen ausgelesenen Schmöker gegen ein neues Buch eintauschen. Zudem informieren die „Kulturhäuptlinge“ Halles über Veranstaltungshöhepunkte des kommenden Jahres. Außerdem wird das Team der Leipziger Buchmesse seine Betriebsweihnachtsfeier in Halle feiern.

Auch ans Merchandising ist gedacht worden. Es gibt in Zusammenarbeit mit der Bäckerei Schäfers Finni- und Rudolf-Lebkuchen, je 3,95 Euro das Stück. Es wird die beiden Rentiere als Plüsch-Schlüsselanhänger geben, Glaskugeln und natürlich Glühweintassen mit einem neuen Motiv. Die Tassen aus dem letzten Jahr waren begehrt, freute sich Tristan Preuk vom Stadtmarketing. Denn von 30.000 Tassen kamen 25.000 nicht zurück, sondern schlummern in den Schränken der Weihnachtsmarktbesucher. „Und machen dort das ganze Jahr über Werbung für unseren Weihnachtsmarkt“, so Preuk.

Angeleuchtet wird in diesem Jahr auch wieder der Rote Turm. Und die Hausmannstürme laden, sofern das Wetter mitspielt, zu einem Blick über den Weihnachtsmarkt ein.

Offizielle Eröffnung ist am 23. November um 13 Uhr.

Veranstaltungstipps:
Am Nikolaus-Dienstag, 6. Dezember, 14 bis 18 Uhr, wird zum Finnischen Fest in das acht Meter hohe Lappenzelt geladen. Hintergrund ist der Tag der Unabhängigkeit Finnlands. Fans der exotischen Sprache können sich bei der „Kleinen Finnischen Sprachschule“ üben. Der finnische Kinderchor der Thomaskirche aus Oulu singt zudem in der Weihnachtskrippe und im Arctic Village. Die Ausstellung des finnischen Bilderbuchkünstlers Mauri Kumnas „Wo der Joulupukki (Weihnachtsmann) wohnt“ wird um 18 Uhr, im Kaffeeschuppen eröffnet.

Mit „Klassik im Advent“ versüßen junge Solisten und kleine Ensembles am verkaufsoffenen Adventssonntag, 18. Dezember (13 bis 18 Uhr) den Einkaufsbummel in Halles City. In ausgewählten Geschäften und Cafés in der Innenstadt erklingen einen Nachmittag lang Musik und Gesang. Die SMG lädt gemeinsam mit der City-Gemeinschaft Halle e.V. und den teilnehmenden Geschäften und Cafés zum vierten Mal zu „Klassik im Advent“ ein.