Mit der Tatra-Bimmel nach Bad Dürrenberg

von 4. Dezember 2011

Es war die längste Straßenbahnlinie der DDR und spiel auch heute noch ganz vorn mit: die Linie 5 der Halleschen Verkehrs AG. Von Kröllwitz aus schlängelt sich die Straßenbahn heute über Heideallee, Markt, Steintor, Riebeckplatz und Merseburger Straße in Richtung Bad Dürrenberg.

Doch am Sonntagvormittag hieß es um kurz nach 9 Uhr Abfahrt in Halle-Trotha, am einstigen Startpunkt der Überlandbahn. Der Verein "Hallesche Straßenbahnfreunde e.V." lud zur Sonderfahrt in den Saalekreis ein. Anlass war ein Jubiläum. Vor 40 Jahren zuckelte die Linie 5 erstmals von Saalestadt zu Saalestadt. Viele Jahre hinweg bestimmten die Tatra T4D-Züge das Bild. Und diesen alten Großzug in seinem markanten roten Anstrich und den Schalensitzen im Inneren hatten die Straßenbahnfreunde wieder aus dem Depot geholt und auf die Straße geschickt, auf die langjährige Linienführung.

Überfüllt war der Sonderzug zwar nicht, trotzdem hatten sich zahlreiche Fans der Überlandbahn am früheren Sonntagmorgen aufgemacht, um eine Runde mit der "Fünf" zu drehen. Unter ihnen waren junge Straßenbahn-Fans, doch auch früherer Fahrgäste und Fahrer. So wie Gerald Winter. Der in der Bimmel Anekdoten erzählte. Zum Beispiel wie voll die Bahnen damals waren. Heute fährt die Linie 5 nur noch halbstündlich und am Wochenende stündlich. Auch Wolfgang Reppe vom früheren Verkehrskombinat Halle war mit an Bord. Er hat nach eigenen Angaben die Linie damals mit aus der Taufe gehoben.

Zwei Stunden dauerte die Fahrt von Trotha bis zum Endpunkt in Bad Dürrenberg, 31 Kilometer legte die Bahn zurück. Ob sie das aber noch lange macht, ist weiterhin unklar. Denn noch immer ist die Zukunft der Überlandstraßenbahn nicht endgültig geklärt. Hohe Investitionen ins Streckennetz stehen an.