Mitarbeiter an Streik-Teilnahme gehindert?

von 7. März 2012

 Heftige Kritik hat die Gewerkschaft ver.di am Mittwoch an der halleschen Stadtverwaltung geübt. Im Ordnungsamt und in der Wirtschaftsförderung seien Mitarbeiter unter Druck gesetzt worden, nicht zum Streik zu gehen. „Entweder sind das mittlere Ebenenspeichelecker die nach oben kratzen und nach unten treten oder gibt es Order von Oben?“, schimpfte Gewerkschaftsvertreter Lothar Philipp. „Demokratie ist lernbar, dennoch gibt es leider immer noch Menschen, die ohne soziale Kompetenz nach oben wollen.“ Diese Kritik weist die hallesche Stadtverwaltung zurück. Diesen schweren Anschuldigungen sei man umgehend nachgegangen, so die Verwaltung. Die sofortige interne Überprüfung der Vorwürfe habe ergeben, dass nirgendwo in der Verwaltung – auch nicht wie behauptet im Ordnungsamt oder in der Wirtschaftsförderung – entsprechende Eingriffe in das gesetzlich fixierte Streikrecht durch Vorgesetzte stattgefunden haben.  Die Gewerkschaft Ver.di sei nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe ebenfalls sofort angefragt worden, die vorgebrachten Anschuldigungen zu konkretisieren. Eine Antwort habe man bislang nicht erhalten.  „Diese Vorwürfe treffen nicht zu“, so Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. „Derartige Behauptungen sind während der Verhandlung von Tarifpartnern nicht zielführend. Die Verhandlungspartner sollten weiterhin fair miteinander umgehen.“