Pogromgedenken in Halle (Saale)

von 7. November 2011

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten auch in Halle (Saale) die Synagoge und zahlreiche jüdische Geschäfte und Wohnungen nieder. An die Verbrechen der Nationalsozialisten zur Reichskristallnacht vor 73 Jahren wird mit zwei Veranstaltungen erinnert.

Der Leipziger Synagogalchor tritt am 8. November um 19:30 Uhr in der Marktkirche „Unser lieben Frauen“ auf. Unter der Leitung von KS Helmut Klotz (Tenor) werden neben synagogalen Gesängen auch jiddische und hebräische Folklore in freier Bearbeitung zu hören sein. Als weitere hochkarätige Solisten werden neben KS Klotz Kathleen Glose (Alt), Egbert Junghanns (Bariton) und Clemens Posselt (Klavier) zu erleben sein. Mit dem Konzert möchte der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis der Opfer der auch in Halle wütenden Novemberpogrome des Jahres 1938 gedenken. Im Zuge dessen wird der Superintendent des Kirchenkreis Hans-Jürgen Kant einige gedenkende Worte sagen. Marktkirchenpfarrerin Dr. Sabine Kramer wird sich darüber hinaus kritisch mit dem Tafelbild „Vertreibung der Händler aus dem Tempel“ aus dem Jahre 1498 auseinandersetzen. Die Malerei, welche immerhin älter als die Marktkirche ist, gehört zu den ältesten Ausstattungstücken der Kirche. Der Eintritt zu dem Konzert des Leipziger Synagogalchores ist kostenfrei. Am Ausgang wird um eine Spende gebeten.

Die jährliche Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des nationalistischen Terrors findet am Mittwoch, dem 9. November 2011, um 17:30 Uhr vor dem Mahnmal am Jerusalemer Platz statt. Nach Worten des Gedenkens von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados sprechen Pastor Stefan Gerisch und Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Halle. Die Gedenkstunde endet mit einem Gebet des Landesrabbiners Meir Roberg.