Protestmarsch für die Saale

von 9. Juni 2011

Seit einigen Monaten nennt sich Halle “Händelstadt”. Nun schwebt Stadtmarketing-Chef Stefan Voß auch die “Saalestadt” vor. Mit dem Saalefest vor wenigen Wochen hat es begonnen. Künftig soll die Saale stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Mehr Wassertouristen, das ist das Ziel. Doch dazu ist noch einiges im Umfeld zu tun, wie der Saalekanal bei Tornitz oder – wie aktuelle Diskussionen wieder zeigen – der Weiterbau des Saale-Elster-Kanals. Angesichts der Niederlage bei der Bewerbung um die Stadt der Wissenschaft hat Voß nun eine neue Idee. Er rief zu einem “Protestmarsch für die Saale” auf, “damit der Durchbruch gelingt.” Und der Durchbruch ist doppeldeutig zu sehen: Kanalbau und Touristenmagnet. Schließlich hatte der Einsatz der Lübecker für ihre Universität der Stadt zum Titel verholfen.

Der Wassertourismus auf der Saale entwickelt sich aber auch schon ohne zusätzliche Betonkanäle. Zwar klagt die Reederei Riedel über Besucherrückgänge. Doch bei allen anderen Anbietern steigen die Fahrgastzahlen. Seit Donnerstag ist nun auch offiziell die “MS Händel” auf der Saale unterwegs, zuvor war es mit einer Flasche Sekt getauft worden. Die Firma Arona Maritim, die bereits die beiden Saalefloße betreibt, hatte das Passagierschiff vor wenigen Wochen erworben. 32 Plätze unter und 24 Plätze über Deck bietet das Boot. Es kann laut Eigner Rüdiger Ruwolt gechartert werden. Die Ausflugsziele lege der Mieter selbst fest, ein Linienbetrieb sei nicht vorgesehen. Für Getränke sei mit einer Bierzapfanlage gesorgt. Speisen kann man sich von einem Caterer liefern lassen. Doch auch Omas selbstgebackenen Kuchen dürfe man an Bord bringen, so Ruwolt.