Scheitert neuer Salinebrücken-Bau?

von 9. Juli 2010

(ens) Eigentlich sollte schon längst an der neuen Saalebrücke an der Franz-Schubert-Straße gebaut werden. Doch der Baubeginn ist erst einmal in die Ferne gerückt. Grund sind neue Forderungen des Landes als Fördermittelgeber, wie Baudezernent Thomas Pohlack auf Nachfrage von HalleForum.de bestätigte.

Demnach verlange das Land einen Aufzug an der Brücke. Bis zu 300.000 Euro würde das mehr kosten, hinzu kommen laut Pohlack Unterhaltungskosten. Grund für die Forderung des Landes: die geplante Rampe von der Franz-Schubert-Straße auf die Brücke hinauf ist mit einem Neigungswinkel von 6,9 Prozent zu steil. Sechs Prozent sind zulässig. Und deshalb pocht man beim Land darauf, die Brücke behindertengerecht zu gestalten. Pohlack sagte gegenüber HalleForum.de, er halte einen Aufzug nicht für sinnvoll. So wäre dieser ständig von Hochwasser bedroht, Radfahrer könnten durch die fehlende Rampe die Brücke nicht mehr nutzen. Zudem gebe es mit der Mansfelder Straße auch einen barrierefreien Saaleübergang.

Die städtischen Behörden versuchen nun eifrig, das Bauprojekt noch zu retten, so Pohlack. Mit Gartenbesitzern laufen Gespräche, um weitere Quadratmeter Land zu kaufen, um die Rampe nicht ganz so steil gestalten zu müssen. “Doch die Besitzer sind nicht bereit, auch nur einen Quadratmeter herauszurücken.” Doch die Zeit drängt. In diesem Jahr muss mit dem Bau der Brücke begonnen werden, sonst verfallen die Fördermittel.

Um die 2,1 Millionen Euro teure Brücke, die auch Teil der Internationalen Bauausstellung IBA 2010 ist, gibt es seit 20 Jahren Diskussionen. 15 Entwürfe des Architekten Uwe Graul. Wurden den entscheidenden Gremien immer wieder vorgestellt. Unter dem Druck der IBA 2010 entschied man sich schließlich für eine Hängeseilbrücke mit zwei beleuchteten und 13m hohen Pylonen. Aus Kostengründen waren schon vorgesehenen beleuchteten Handläufe gestrichen worden. Nun droht der ganzen Brücke das Aus.

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