Surfen im Stadthaus in Halle (Saale)

von 21. April 2009

(ens) Stadtratsarbeit am Computer statt dicker Aktenberge? Und nebenbei noch schnell etwas im Internet recherchieren? Im Stadtrat von Halle (Saale) wird das bald möglich sein. Finanzdezernent Egbert Geyer kündigte am Dienstag an, dass das Stadthaus am Marktplatz schnellstmöglich mit einem Hotspot ausgestattet wird. Gegenüber HalleForum.de nannte der Beigeordnete auf Nachfrage Kosten von 16.900 Euro.

Die Hotspot-Variante sei die kostengünstigste Lösung und werde auch mit Blick auf die Haushaltssituation bevorzugt. Eine Variante wie in Magdeburg mit Computern für jeden Ratsarbeitsplatz und der Software-Umrüstung auf eine neuere Version würde mit 180.000 Euro zu Buche schlagen, so der Dezernent. Daneben bestehe in Halle das Problem, dass es im Gegensatz zu Magdeburg hier keinen festen Sitzungssaal gebe, sondern die Räumlichkeiten auf für andere Veranstaltungen genutzt werden.

Im Finanzausschuss hatten die Stadträte über einen Antrag von Dietmar Weihrich zu befinden, der bis zum 19. Mai von der Verwaltung Vorschläge haben wollte, wie eine “moderne, effiziente und vor allem papierlose Ratsarbeit ermöglicht werden” könne. Die Ausschussmitglieder haben diesen Antrag jedoch zunächst auf die nächste Sitzung vertagt.

Möglicherweise wird sich erst der neue Stadtrat explizit mit der Thematik auseinandersetzen. Für Finanzdezernent Geyer keine schlechte Idee. Er könnte die neuen Stadträte gleich nach ihren Präferenzen fragen. Von den aktuellen Stadträten haben lediglich 8 von 56 Stadträten erklärt, künftig lieber mit dem Laptop statt mit Papiervorlagen zu arbeiten. Dieses Umfrageergebnis ist jedoch auch den fehlenden technischen Voraussetzungen geschuldet.
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