Wikileaks hat kleine Schwester in Halle Saale

von 16. Juni 2015

Auch in Halle an der Saale finden Menschen immer wieder Gründe sich aufzuregen über Entscheidungen und Auftragsvergaben. Oft sind sie nur Zaungäste – wie beim Untreue-Prozess gegen Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand – und haben keinen wirklichen Einblick in die Geschehnisse hinter den Kulissen. Einige aber kennen sehr wohl die Fakten und Hintergründe, sind aber zur Loyalität verpflichtet oder fürchten den Ärger mit denen, über die sie aussagen müssten. Könnten sie anonym bleiben, wäre der eine oder andere jedoch bereit, mehr zu sagen etwa zu der Skandalgeschichte, die sich um das Jobcenter Halle und dessen 2014 entlassene Chefin Sylvia Tempel rankte. Vielleicht würden sie auspacken, wenn es ein Halle-Leaks gäbe.

Bisher war eine solche Plattform nur Fiktion, doch jetzt ist sie mit dem Portalwww.halle-leaks.deWirklichkeit geworden. Auf der sehr einfach gestalteten Seite heißt es: „Über diese Seite kannst Du uns vollkommen anonym Dokumente zuspielen und Mitteilungen senden.“ Dokumente bis zu einer maximalen Größe von 60 Megabyte können hochgeladen verschlüsselt übertragen werden, versichern die Seitenbetreiber. Sie wollen Skandale aufdecken. Ob sich das Internetportal noch zur kleinen Schwester von Wikileaks entwickeln kann, wird sich zeigen.