Die Gründe für die sportliche Misere

Sport

Der Hallesche FC befindet sich sportlich in der Krise. Das lässt sich nicht wegreden. Auch von Vereinsseite wurde das erkannt, sodass man sich entschied, eine Stellungnahme zur aktuellen sportlichen Misere zu veröffentlichen. Der Vorstand höchst persönlich wendet sich darin an die Fans des Vereins und zeigt sich verständnisvoll für deren Frust. Gleichzeitig wird der Mannschaft aber auch das Vertrauen ausgesprochen.

Gut, viel anderes kann man in solch einer verzwickten Lage auch nicht sagen. Dennoch ist allen Beteiligten bewusst, dass sich etwas ändern muss. Mit gerade einmal acht Zählern nach 11 Spieltagen steht Tabellenplatz 18 zu Buche. Somit befindet man sich also auf einem Abstiegsplatz. Der Rückstand von vier Punkten auf einen Nicht-Abstiegsplatz macht den Fans wenig Mut. Dennoch sollte man den HFC nicht abschreiben. Denn noch kann das Ruder herumgerissen werden. Wir haben uns einmal angeschaut, welches die Baustellen in der Mannschaft sind.

An der Offensive liegt es nicht

Traditionsgemäß kassieren Abstiegskandidaten zu viele Tore. Das ist auch hier nicht anders, worauf wir aber an anderer Stelle eingehen möchten. Eher beeindruckend hingegen steht es um die selbst erzielten Tore. In der laufenden Saison konnte der Hallesche FC nämlich schon 15 Tore erzielen. Für einen Abstiegskandidaten ist das ein solider Wert. Zum Vergleich: Die letzten beiden Tabellenplätze werden von Freiburg II (19.) und dem MSV Duisburg (20.) besetzt. Hier stehen lediglich 8 (Freiburg II) beziehungsweise 7 Tore (MSV) zu Buche. Immerhin sechs Vereine haben insgesamt weniger Tore erzielt als der HFC. Rot-Weiss Essen bringt es mit gerade einmal 13 Toren auf Tabellenplatz 6. An der Offensive liegt es also offensichtlich nicht. Mit Stürmer Dominic Baumann hält man mit sieben Treffern immerhin auch den zweitbesten Torschützen der Liga in den eigenen Reihen. Und doch scheint ein Aufstieg in weiterer Ferne denn je. Das denken offensichtlich auch Experten. Bei Intertops Sportsbook wird auf einen Aufstieg beispielsweise eine Quote von 750 ausgezahlt (26.10). Bei den aktuellen sportlichen Leistungen kein Wunder. Und das trotz normaler Offensiv-Power. Bleibt also noch das leidige Thema der Defensive.

Schwächste Defensive der Liga

Hier hapert es gewaltig. Der HFC kassierte bereits 25 Gegentreffer. Das sind die meisten in der gesamten Liga. Zum Vergleich: Der Schlussmann des Schlusslichts MSV Duisburg musste gerade einmal 15-mal hinter sich greifen. Trotz normaler Offensive teilt sich der Hallesche FC daher mit dem SC Freiburg II das schlechteste Torverhältnis (-10). Eigentlich wollte man das Defensivproblem zu dieser Saison angehen und verbessern. Unter anderem erhoffte man sich Besserung durch den neu verpflichteten Enrique Lofolomo. Wirklich geklappt hat das aber nicht. Die Abwehrarbeit bleibt weiterhin das Kernproblem und der Grund, warum der Hallesche FC mit Händen und Füßen nach Befreiung aus dem Abstiegskampf ringt. Aktuell wirkt das rettende Ufer in weiter Ferne.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Erfahrungsgemäß sind frühe Prognosen für den Ausgang der dritten Liga schwer abzugeben. Auch, wenn es nach nunmehr 11 Spieltagen düster aussieht, kann sich Blatt auf jeden Fall noch einmal wenden. Einer der wichtigsten Faktoren wird dafür die Unterstützung und die Treue der Fans sein, die Ihre Mannschaft antreiben, auch, wenn es einmal nicht so läuft.