Auenschule: Honecker landet auf dem Müll der Geschichte

von 25. April 2010

Jahrelang wollte die Stadt die Auenschule schließen. Es gab erbitterten Widerstand der Eltern, der Stadtrat warf die Schließung Jahr für Jahr wieder von der Tagesordnung. Doch vernachlässigt wurde die Schule weiterhin. Engagierte Eltern erledigten zumindest die gröbsten Arbeiten.

Am Samstag nun wurde das Schulgebäude auf Vordermann gebracht. Die Vernachlässigung wurde dabei mehr als deutlich. Denn in der zweiten Etage, die wegen eines fehlenden zweiten Fluchtwegs nicht genutzt werden darf, haben Eltern, Kinder, Lehrer und Hortnerinnen angepackt und die Räume entrümpelt. Sie schienen seit 20 Jahren die ersten Gäste in den Zimmern zu sein.

Nicht nur alte DDR-Schulbänke wurden gefunden, sondern auch Jungpionier-Wandzeitungen, Propaganda-Losungen und ein Portrait von Erich Honecker. Selbst alte Flaschen (Capri, Meisterbräu-Pils, Lauchstädter Heilbrunnen und Schulmilch) fanden sich hier zum Erstaunen der 62 fleißigen Frühjahrsputzer.

Doch nicht nur im Gebäude wurde gearbeitet, auch vor dem Schulgebäude waren die Helfer zu Gange. Bäume wurden verschnitten und Rabatten umgegraben. Außerdem wurde eine Kräuterspiral gebaut, der durch Vandalismus zerstörte Weidentunnel neu angepflanzt sowie Schmetterlingsflieder und Beerensträucher gesetzt.