Forschungsprojekt zur Wiedervereinigung der Republik Korea bewilligt

von 18. Dezember 2012

Anfang Dezember bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) einen entsprechenden Antrag. Das Projekt ist in Halle am Zentrum für Sozialforschung (ZSH) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angesiedelt. Es soll mit etwa 550.000 Euro in einem Zeitraum von drei Jahren gefördert werden. Hinzu kommt eine Kofinanzierung von koreanischer Seite in Höhe von rund 120 000 Euro.

Es handelt sich um ein – noch aus dem gemeinsam von den Universitäten in Halle und Jena getragenen und inzwischen abgeschlossenen Sonderforschungsbereich (SFB) 580 heraus entwickeltes – Transferprojekt. Unter dem Titel “Wissenstransfer als interkulturelle Translation: Erarbeitung modellhafter Praxen transformationsvorbereitender Aktivitäten in Korea” läuft das neue Forschungsvorhaben, das Politologe Prof. Dr. Everhard Holtmann und seiner Kooperationspartnerin Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, Direktorin des Instituts für Koreanistik der FU Berlin, bei der DFG beantragt haben. Praxispartner ist das Wiedervereinigungsministerium der Republik Korea.

“Ich freue mich sehr über die Bewilligung, zumal Transferprojekte bisher in den Geistes- und Sozialwissenschaften relativ selten vertreten sind”, sagt Holtmann, der im November sein Amt als einer der neuen Forschungsdirektoren am Zentrum für Sozialforschung Halle e. V. an der MLU antrat.

Zweck des Vorhabens ist es, die im SFB erarbeiteten Wissensbestände und Problemsichten der Einigungsforschung auf ihre Anwendungstauglichkeit für die koreanische Politik- und Verwaltungsplanung hin zu erschließen und mit koreanischen Wissenschaftlern die transkulturelle Übertragbarkeit der eurozentrischen Transformationsforschung zu überprüfen. Der SFB 580 hatte den übergreifenden Titel: “Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung”.