Gesegnete Unruhe in Halle

von 2. Oktober 2009

Die Kampagne "1989-2009 | Gesegnete Unruhe" der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) geht auf ihren Höhepunkt zu: An vier Montagen im Oktober jeweils 17 Uhr lädt die Marktkirche in Halle (Saale) zu Montagsgebeten ein – in Anlehnung an den Herbst 1989, jedoch zu aktuellen Brennpunkten.

"Vor 20 Jahren haben Menschen in den Kirchen Raum gefunden, ihren Unmut zu formulieren. Und sind von da aus auf die Straßen und Plätze gezogen. So wurde aus den Protesten eine friedliche Revolution der Kerzen und Gebete", sagt Landesbischöfin Ilse Junkermann. "Mit den Montagsgebeten in diesem Oktober wollen wir daran erinnern, wie Glaube Veränderungen bewirken kann. Wir wollen aber auch gesegnete Unruhe stiften und Mut machen wider die Resignation." So würden in den Friedensgebeten aktuelle Brennpunkte angesprochen. Bei dem ersten Montagsgebet im Oktober gehe es um die Sehnsucht nach Mitbestimmung und damit um Wahlmüdigkeit und Bürgerbeteiligung. Die niedrige Beteiligung an der Bundestagswahl habe gezeigt, wie notwendig es sei, errungene Bürgerrechte auch aktiv wahrzunehmen, so die Landesbischöfin.

Die Gebete an den vier Montagen im Oktober befassen sich mit den Themen Mitbestimmung, Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz. So thematisiert das erste Montagsgebet (5.10.) Wahlmüdigkeit und Bürgerbeteiligung, am zweiten Montag (12.10.) geht es um Verteilungs­gerechtigkeit. Friedensarbeit und Kriegseinsätze werden zum dritten Montagsgebet (19.10.) bedacht und am letzten Oktobermontag (26.10.) werden Klimaveränderungen und ein möglicher Lebenswandel im Mittelpunkt stehen.