Kinder und Familien nicht aus dem Fokus verlieren

von 10. September 2021

Nun ist weiteres schnelles Handeln angeraten und es müssen intensive Gespräche mit allen Beteiligten geführt werden. Hierzu zählen neben den Eltern und Kindern mit und ohne Migrationshintergrund auch alle pädagogischen Fachkräfte.

„Wir fordern ein Sofort-Programm für die Aufarbeitung dieses Falls. Was die Kinder und Ihre Familien jetzt brauchen, ist die Klarheit“, sagt Mamad Mohamad Geschäftsführer des LAMSA: „Dazu gehören nun mal alle. ‚Nestbeschmutzer‘-Vorwürfe sind jetzt verheerend.“

Aus Sicht der Antidiskriminierungsarbeit ist die Motivation zum Vorgang unerheblich. Denn betroffen sind nicht nur die vermeintlich arabischsprachiger Kinder und deren Eltern, sondern auch alle anderen Kinder, die den ausgrenzenden Vorgang in der Eingangsphase von der Schule als gesetzt erlebten.

„Demokratiepädagogisch sollten alle Kinder über die Minderheitsrechte vermittelt bekommen. Integration gelingt nur, wenn sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Es kann nur in unser aller Interesse sein“, betont Mohamad weiter.

LAMSA weist auf das Angebot der Servicestelle “Interkulturelles Lernen in Schulen in Sachsen- Anhalt” (https://www.lerneninterkulturell.de/) hin. Das Projekt wird vom Bildungsministerium des Landes gefördert. Die Beratungs- und Schulungsangebote im Umgang mit ähnlichen Fällen stehen allen Schulen offen.

Die Erfahrungen aus diesem Vorfall sind für alle Beteiligten belastend. Den Kindern und Eltern sollten nun die Ruhe und Zeit zur Aufarbeitung gegeben werden.