Maikundgebung und Fest: Gute Arbeit für Europa

von 20. April 2012

In Zeiten des Konjunkturaufschwungs sind allein in Halle etwa 9.000 Beschäftige zusätzlich von Transferleistungen abhängig. Eine Zahl, die in den letzten Jahren nicht gesunken ist und den Gewerkschaften Sorge bereitet. Ebenso beunruhigend ist die steigende Zahl an registrierten Leiharbeitern. Waren es im Juni 2009 noch 3.086 Zeitarbeiter, so stieg die Zahl bis September 2011 auf 4.245 an. Damit sind circa 35 Prozent der Beschäftigten in einem Unternehmen nicht fest angestellt. Ein für den DGB normale Quote läge bei sechs bis acht Prozent. Seit der Entfristung der Leiharbeit im Jahr 2005 durch Rot-Grün ist die Tendenz jedoch steigend. Deshalb fordert die DGB, neben angepassten Löhnen, eine Befristung für Zeitarbeitnehmer. Für ihre Maikundgebung hat sich die DGB allerdings noch weitere Punkte auf die Agenda gesetzt. Besonders am Herz liegt ihnen die Lebensqualität, die durch verschieden Faktoren im Arbeitsumfeld geschaffen wird. Neben Urlaubsreglung, einer gesicherten Gesundheitsversorgung und Familienfreundlichkeit im Unternehmen, stehen auch die jungen Leute im Fokus der Anliegen des Gewerkschaftsbundes. „Wir brauchen eine Generaldebatte in Mitteldeutschland“, fordert DGB Regionsvorsitzender Johannes Krause. Andernfalls würden die jungen Fachkräfte abwandern. In kurzen Spots und Radiointerviews wird den Besuchern gezeigt, worauf es auch den jungen Leuten bei der Arbeitsplatzwahl ankommt. Hier wird deutlich, dass gute Arbeit vor allem auch mit gerechten Löhnen zusammenhängt. Immer mehr westdeutsche Firmen werben in Halle um Arbeitskräfte, regionalen Unternehmen fällt es dabei zunehmend schwer mit höheren Löhnen zu punkten. Aus diesen Grund betont der DGB seine Forderung nach Mindestlöhnen und einer Lohnuntergrenze.„Wir möchten, dass ihr hier bleibt“ sollten dabei nicht nur leere Worte sein, sondern auch durch Taten gezeigt werden. Äußerst unzufrieden zeigte sich der DGB auch mit der Landesregierung und dem Geschehen um das Vergabegesetz. Der Forderung nach Mindestlohn sei in keinster Weise nachgegangen worden, vielmehr wurde ein „zahnloser Tiger“ geschaffen, der keinem etwas nützt, so Johannes Krause.Mit ihrer Maikundgebung möchte der Gewerkschaftsbund die Bürgerinnen und Bürger, sowie die Politik auf diese Themen aufmerksam machen. Dazu wird es ein Forum mit den Oberbürgermeisterkandidaten geben, sowie ein anschließendes Speed-Dating. „Uns ist wichtig, dass die Bürger mit den Oberen in Dialog treten“, erklärt Johannes Krause. Um den Feiertag würdig zu begehen veranstaltet der DGB als Rahmenprogramm ein Familienfest. Für die Kinder wird Wikiwiki Mamokuponi vor Ort sein, man kann basteln und spielen. Die Eltern können sich in der Zeit informieren oder aber beim Simultanschach gegen eine der Bundesligaspielerinnen Claudia Eckhardt und Tatjana Melamed antreten. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Um 13 Uhr findet die Veranstaltung ihren Abschluss mit dem Konzert der Band Joe Eimer & die Skrupellosen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen mitzufeiern, zu diskutieren und durch ihre Anwesenheit gemeinsam Einsatz für die Verbesserung der Arbeitssituation in der Region zu kämpfen.